Siegfried Klein hat mit Frauen so gar nichts am Hut. Viel lieber nimmt es der Namensvetter des Helden der Nibelungen-sage mit dem Kampf gegen Schmutz und Dreck in den heimischen vier Wänden auf. Kurzum, er ist ein liebenswerter und hilfsbereiter Pedant, der auch gerne seinem besten Freund Kalle Kurz unter die Arme greift, wann immer Not am Mann ist. Als aber Siegfrieds Schwester Rita Klein ihre Freundin Katrin Niedlich für einige Wochen bei dem Frauenfürchter einquartiert, die freundliche aber einfache Vermieterin Maria Schmitzke, gespielt von Barbara Moritz, zusätzlich noch in Siegfrieds Wohnung eine Sanierung initiiert, nimmt das Chaos seinen Lauf.
„Liebeskummer und Wasserschaden“ von Hans Schimmel heißt der neue Dreiakter, den die Blaulichtkomödianten der Freiwilligen Feuerwehr Oberstedten derzeit in der Taunushalle einstudieren. „Seit September arbeiten wir dran“, sagt Uwe Herzberger, der die Rolle des Elektroinstallateurs Peter Krumm übernommen hat. Die Texte sitzen bereits einigermaßen, „so dass wir uns jetzt auf Gestik und Mimik konzentrieren können“, beschreibt Herzberger die eigentliche Feinarbeit. Das bedeutet auch, ein wenig improvisieren zu können, denn Isabelle Seibel, die die Rolle der Schwester Rita Klein übernommen hat, war zur jüngsten Probe ausnahmsweise nicht da. Auch Manfred Heiss, der sich als kauziger Kalle Kurz auf die Bretter die die Welt bedeuten begibt, musste an diesem Tag passen.
Für das inzwischen eingespielte Team ist das kein Problem, wie sich schon nach wenigen Minuten und einigen improvisierten Szenen zeigt. Melanie Köhl spielt Katrin Niedlich, die sich nicht nur unerwünschter Weise bei Siegfried breitmacht, sondern auch gleich sein Bad in Beschlag nimmt. Folglich ist die erste Begegnung peinlich. In den Rollen der beiden kauzigen Elektroinstallateure der Firma „Krumm und Schief“ gehen Andreas Mann und Uwe Herzberger geradezu auf. Auch Tina Schickling und Wiltrud Seibel als Powerfrauen der Sanitärfirma Schreck und Schraube sind mit so mancher Lebensweisheit neben Muskelkraft gesegnet. „Manche glauben, dass man der Frau fürs Leben nur einmal begegnet“, macht Susi Schraube (Wiltrud Seibel) dem „alternativ verwegenen“ Kalle Kurz gleich zu Beginn Avancen, während Agnes Schmidt als dichtende und philosophierende Postbotin Verwirrung stiftet. Noch sind die beiden Souffleusen Christiane Hölscher und Manuela Hofmann stark gefordert, doch bis zur Premiere am Samstag, 7. Dezember, soll der Text bei allen richtig sitzen. Und während die neun Akteure sich derzeit noch zwei Mal pro Woche immer wieder in Situationskomik üben, haben Uwe Herzberger und sein Vater Karl Heinz Herzberger noch alle Hände voll zu tun, das Bühnenbild zu gestalten.
Ein Wohnzimmer soll es werden, erst reinlich, dann kommt die große Baustelle. Dass das Stück wortwörtlich ein Knaller wird, dafür ist Special-Effect-Mann Thomas Bingenheimer zuständig. Unter der Regie von Geli Herber stehen auch die nächsten Tage und Wochen noch ganz im Zeichen der Theaterproben, bevor es dann am Samstag, 7. Dezember, heißt „Vorhang auf und Bühne frei.“ Beginn der Vorstellung ist um 20 Uhr, Einlass bereits um 18.30 Uhr in der Taunushalle.
Karten gibt es im Vorverkauf für zehn Euro plus Vorverkaufsgebühr bei Papier- und Schreibwaren Franke, Hauptstraße 28, oder im OK-Service, Kumeliusstraße 8 in Oberursel sowie an der Abendkasse. Die Zeit zwischen Öffnung und Aufführung vertreiben dieses Mal die Dornbachtaler Musikanten.
Im Anschluss an das Theaterstück erwartet die Besucher neben der musikalischen Unterhaltung auch eine Tombola mit attraktiven Preisen.