Steder Brandbekämpfer stellen ihre Arbeit vor und freuen sich schon auf ihr neues Großtanklöschfahrzeug
Rund 800 Besucher kamen zum Tag der offenen Tür der freiwilligen Feuerwehr. Eine Attraktion waren die Rundflüge mit einem Hubschrauber.
Oberstedten. Einmal richtig abheben, das konnte man beim Tag der offenen Tür der freiwilligen Feuerwehr. Und zwar mit einem dunkelblauen, amerikanischen Hubschrauber Bell 206 Jet Ranger, der auf der Wiese direkt hinter dem Gerätehaus startete.
«Zuerst war mir mulmig, dann war es aber ein super Gefühl», berichtet die zwölfjährige Sarah. «Der Fußballplatz von Oberstedten war so klein, als ob man ihn in die Hand nehmen könnte», sagt sie. Am liebsten wäre sie mit ihrem Bruder Patrick (9) und dem Vater noch ein weiteres Mal geflogen. Aber der Andrang war groß. Innerhalb der ersten zweieinhalb Stunden waren 15 Flüge à vier Personen verkauft, die von der Königsteiner Firma Jacobs Taunus Heliflug angeboten wurden.
Unter den 60 Passagieren waren rund die Hälfte Kinder. Die Feuerwehr geriet deshalb aber nicht aus dem Blick der Besucher. Von den Sitzen der knallroten Löschfahrzeuge waren die Kinder kaum wieder herunterzubekommen. Und mit einem Wasserschlauch auf die Attrappe eines brennenden Hauses zielen, um das «Feuer» zu löschen, fanden sie mindestens ebenso spannend.
Wie ein Brand gelöscht wird, demonstrierte die Jugendfeuerwehr unter den Augen zahlreicher Schaulustiger vor dem Gerätehaus. Und auch die Minis waren in den Einsatz involviert. Sie setzten den Notruf ab.
Ein mulmiges Gefühl bekamen die meisten, die vor dem zerbeulten Unfallwagen mit kaputter Frontscheibe standen. Nach Unfällen sind Menschen häufig in ihren Fahrzeugen eingeklemmt, die Feuerwehr muss sie dann herausschneiden. Beim Tag der offenen Tür durften Erwachsene mit einer Schere, die eine Schneidkraft von 100 Tonnen hat, den zerbeulten Unfallwagen zerlegen.
Als ob er aus Pappe wäre, durchtrennte Georg Brückner (46) den Holm entlang des Beifahrersitzes, während sein Sohn Pascal (8) die Kamera auf ihn gerichtet hielt. «Das ist beeindruckend», sagte er hinterher. «Es ist toll, dass es das gibt und man erfahren kann, wie das funktioniert», so Brückner.
Rund 800 Besucher und damit mehr als im Vorjahr kamen zum Tag der offenen Tür. Auch eine Spende in Höhe von 150 Euro gab‘s von der Immobilienmaklergesellschaft Hähnlein & Krönert aus Hofheim, die in Oberstedten ein Bauvorhaben verfolgt.
Erstmals wurde der Tag der offenen Tür am Sonntag statt am Samstags ausgerichtet. «Das hat sich bewährt. Die Familien haben mehr Zeit», zieht Wehrführer Rainer Heiss Bilanz.
Derzeit verfügt die Freiwillige Feuerwehr über 42 Mitglieder in der Einsatzabteilung. «Das ist okay, aber es könnten mehr sein», so der Wehrführer. Die häufigsten Einsätze fuhren die Feuerwehrleute in diesem Jahr im stürmischen Februar und Juli.
In Sachen Nachwuchs sei die Feuerwehr gut ausgestattet, so Heiss. Die Jugendfeuerwehr zählt derzeit 15 Jugendliche. Zudem hätten ein paar Minis kürzlich in die Jugendabteilung gewechselt. Die Minis sind derzeit zu zehnt.
Auch bei der technischen Ausrüstung stehe die Feuerwehr gut da. Im Oktober soll das Großtanklöschfahrzeug als Ersatz für das Tanklöschfahrzeug (TLF 24/50) geliefert werden, sagte Heiss. Es wird aus dem Konjunkturprogramm finanziert. Durch das Großtanklöschfahrzeug spezialisiert sich die Stedter Wehr auf den Einsatz bei Waldbränden. sob