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Auf zum Großeinsatz

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Polizei ordert Reiterstaffel zum Hessentag – Urlaubssperre im Krankenhaus – Dauerbesetzung der Feuerwache

Hochtaunus. BAP, Roxette, Bryan Adams – der Hessentag wird über eine Million Besucher nach Oberursel locken. Für die Einsatzkräfte bedeutet die zehntägige Großveranstaltung Dauerdienst – eine Herausforderung, auf die sie sich schon jetzt intensiv vorbereiten.

Von Nadine Klein

Hessentag 1Die Oberurseler Feuerwehren sind in diesem Jahr gefragt wie selten zuvor. Denn wenn sich vom 10. bis zum 19. Juni alles in der Stadt um den Hessentag dreht, werden sie im Dauereinsatz sein. «Die Oberurseler Wehren stellen den Grundschutz innerhalb des Stadtgebiets sicher», sagt Holger Himmelhuber. Der Stadtbrandinspektor, der auch Mitarbeiter im Bereich «Vorbeugender Brandschutz» des Hochtaunuskreises ist, hat die Federführung in Sachen Feuerwehr beim Hessentag und vertritt sie auch in der von der Stadt Oberursel eingerichteten Arbeitsgruppe Sicherheit und Verkehr.

Neben den Oberurseler Brandbekämpfern sind auch die anderen Wehren des Kreises mit im Boot. Die werden zum Brandsicherheitsdienst bei Einzelveranstaltungen, also etwa bei den Konzerten in der Hessentagsarena, hinzugezogen. Wie viele Kräfte dann jeweils benötigt werden, kann Himmelhuber derzeit noch nicht sagen. Denn dazu gibt es noch zu viele Unbekannte, etwa wie viele Besucher zu den jeweiligen Konzerten kommen.

Freizeit opfern

Mit Blick auf die rund 250 Mitglieder der Einsatzabteilungen der fünf Stadtteilwehren der Brunnenstadt sagt Himmelhuber: «Wir sind darauf angewiesen, dass unsere Kräfte ihre Freizeit zur Verfügung stellen.» Doch natürlich kann er nicht damit rechnen, dass dies bei allen klappt. Denn so gebe es etwa auch Feuerwehrleute, die in der Gastronomie beschäftigt sind oder sogar selbst ein Lokal betreiben und dort eben auch wegen des Hessentags unabkömmlich sind. Für die, die dabei sind, gibt‘s eine Dienstaufwandsentschädigung, über deren Höhe derzeit noch verhandelt wird.

«Die Wache Mitte wird während der Veranstaltungstage ständig besetzt sein», erläutert Himmelhuber. Denn durch die veränderten Verkehrswege sei es andernfalls nicht zu gewährleisten, dass die Einsatzkräfte schnell genug dorthin kommen. Zudem werde im Außenbereich eine Wache ständig besetzt, voraussichtlich die in Stierstadt.

Obwohl viele Kräfte gebraucht werden, haben weder der Hochtaunuskreis für seine zwölf Mitarbeiter in der Leitstelle noch die Polizei eine Urlaubssperre verhängt. Polizeisprecher Siegfried Schlott weist jedoch darauf hin, dass natürlich allen bekannt sei, wann der Hessentag ist. Und: «Wir bekommen auch Verstärkung von anderen Direktionen des Polizeipräsidiums Westhessen.» Für alles rund um den Hessentag wird die Polizeistation in Oberursel zuständig sein, die dann zur Hessentagswache wird. Die übrige Polizeiarbeit wird in dieser Zeit aus der Lessingstraße 7 bis 9 gesteuert. Dort hat die Stadt ein Gebäude gemietet, das während des großen Festes zur Einsatzleitstelle wird.

Segways aus Wiesbaden

Für Aufmerksamkeit werden sicher die vier Segways sorgen, mit denen die Polizei unterwegs ist. Diese elektrisch angetriebenen zweirädrigen Gefährte werden aus Wiesbaden angeliefert. Kurz vor dem Hessentag gibt‘s Fahrtraining. Dabei werden zwei Kollegen der hiesigen Direktion, die schon damit unterwegs waren, ihren Kollegen zur Seite stehen, sagt Schlott.

Außerdem setzen die Beamten auf Fahrrad-, Motorrad- und Reiterstaffel. Gerade in Parkanlagen sei das Pferd ein geeignetes – und auch repräsentatives – Fortbewegungsmittel, meint Schlott.

Mit Problemen bei der Fortbewegung rechnet das Rote Kreuz. Deshalb wurde nicht nur für die rund 120 Mitarbeiter im Einsatzdienst, sondern auch für die in der Pflege eine Urlaubssperre verhängt, berichtet Geschäftsführer Manuel Gonzalez. Denn es sei damit zu rechnen, dass in Oberursel dann längere Zeiten für die Wege einzuplanen sind.

Auch in Sachen regulärer Rettungsdienst gibt‘s Änderungen: «Mit der bestehenden Rettungswache werden wir Oberursel weiterhin abdecken können», sagt Gonzalez. Allerdings müsse für Weißkirchen, das regulär ebenfalls aus Oberursel versorgt wird, noch eine Lösung gefunden werden, und zwar in Zusammenarbeit mit dem Kreis, in dessen Auftrag das DRK den Rettungsdienst ausübt.

Darauf, dass mehr Rettungswagen als üblich ankommen, sind die Hochtaunus-Kliniken in Bad Homburg vorbereitet. «Wir werden dafür sorgen, dass eine Station weitgehend leergeräumt ist für die, die zu viel Alkohol getrunken haben», erläutert Klinik-Chefin Dr. Julia Hefty. Eine Urlaubssperre wurde verhängt, denn es sollen doppelt so viele Mitarbeiter wie an normalen Tagen zur Verfügung stehen, wobei nicht alle im Krankenhaus sein, aber auf Abruf bereitstehen müssen. Ausgenommen von der Urlaubssperre seien Abteilungen wie etwa die Geriatrie, für die in dieser Zeit nicht mehr Arbeit anfällt.

Klingt nach ziemlich viel Arbeit. Bleibt zu wünschen, dass auch die Einsatzkräfte BAP, Roxette und Bryan Adams genießen können.

Artikel vom 05. Januar 2011, 20.06 Uhr (letzte Änderung 06. Januar 2011, 04.04 Uhr)

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