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Blaulicht und Martinshorn. Muss das sein?
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Wehrnachwuchs kann sich beweisen

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Sieben Personen aus dem „brennenden“ Thomas-Cook-Gebäude gerettet

Früh übt sich, wer einmal ein richtiger Feuerwehrmann werden will. Aus diesem Grund haben die Nachwuchsfeuerwehrleute der Oberurseler Wehren zweimal im Jahr die Möglichkeit, bei einer Übung für den Ernstfall zu trainieren. Am Samstagnachmittag wurde ein Brand bei der Firma Thomas Cook simuliert.

Von Nadine Biersack

Oberursel. jahresanfang 2010Löschen wie die Profis: Till (10, links) und Felix (12) im Einsatz. Foto; jpDie Sirenen und das Blaulicht waren schon von Weitem zu vernehmen. Mit lautem Tatütata fuhren um kurz nach 15 Uhr am Samstag fünf Löschfahrzeuge der Oberurseler Feuerwehren auf das Gelände von Thomas Cook. In Windeseile huschten junge Feuerwehrleute aus den großen Autos und versuchten, sich ein Bild von der Lage zu verschaffen. Hochkonzentriert wurde besprochen, wie man am besten vorgehen sollte.

In der Kantine der Firma war eine starke Rauchentwicklung zu erkennen. Sieben Personen konnten sich nicht rechtzeitig vor dem Brand in Sicherheit bringen und mussten nun aus dem Gebäude gerettet werden.

So weit klang das alles sehr ernst und wirkte täuschend echt. Zum Glück handelte es sich bei dem beschriebenen Einsatz aber nur um eine Übung der Jugendfeuerwehren aus Oberursel. Dennoch nahmen die jungen Nachwuchsfeuerwehrleute die Sache sehr ernst. Schließlich will man im Ernstfall dann auch perfekt vorbereitet sein.

Bestens ausgerüstet in voller Feuerwehrmontur mit Helm und Atemschutzmasken lief der erste Trupp aus Stierstadt zielstrebig in das Gebäude, um schnellstmöglich die vermissten Personen zu retten. Schnell bekamen die Jungen und Mädchen tatkräftige Verstärkung von ihren Jugendfeuerwehrkollegen aus Weißkirchen, Bommersheim, Oberursel-Mitte und Oberstedten. Auch wenn die Atemmasken und die Pressluftflaschen, die die jungen Feuerwehrleute trugen, nicht echt waren, herrschten ansonsten sehr reale Bedingungen bei der Übung vor. Im Gebäude wurde eine Nebelmaschine eingesetzt, die die Rauchentwicklung bei einem echten Brand simulieren sollte.

Nachdem recht schnell alle sieben Vermissten gerettet waren, hieß es "Wasser marsch!". Nach rund 20 Minuten war das fiktive Feuer mit acht Spritzen gelöscht. Das hatte für das Gebäude natürlich einen praktischen Nebeneffekt, da es durch das viele Wasser eine gründliche Außenreinigung erhielt.

Das freute auch Michael Paul, Leiter des Facility-Managementes von Thomas Cook. "Wir unterstützen diese Übung hier sehr gerne. Die Förderung eines solchen sozialen Engagements ist uns sehr wichtig", sagte Paul.

Den Kindern und Jugendlichen merkte man an, wie sehr sie sich konzentrieren mussten, damit die Abstimmung untereinander funktionierte. Gleichzeitig hatten die Zehn- bis Siebzehnjährigen aber auch unheimlich Spaß an ihrer Aufgabe und der sollte trotz aller Ernsthaftigkeit bei der Übung auch nicht zu kurz kommen.

"Für junge Leute ist es etwas ganz Besonderes, wenn sie zu der Übung mit Blaulicht fahren dürfen und währendessen Zuschauer um sich herum haben. "Hauptziel der großen Übung ist die Förderung der Motivation und der Zusammenarbeit der einzelnen Jugendfeuerwehren in Oberursel", sagte Stadtjugendfeuerwehrwart Andreas Henzler.

Wie im Ernstfall auch wussten die jungen Feuerwehrleute nicht, was bei der Übung auf sie zukommt. "Die Kinder bekamen heute Nachmittag erst ihre Einsatzmeldung, die lediglich aussagte, dass es in der Kantine von Thomas Cook zu einer starken Rauchentwicklung kam. Alles andere mussten sie vor Ort aufnehmen", erklärte Björn Eisinger von der Feuerwehr Stierstadt, der die Übung ausgearbeitet hatte. Dafür machten die jungen Leute ihre Sache wirklich richtig gut. Oberursels Bürger können sich also auch künftig durch den Schutz der Feuerwehren sicher fühlen.

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