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Nach dem Feuer. Was tun?
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Wenn der Drachen Feuer spuckt

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Wenn’s brennt, sind die Atemschutzgeräteträger der Feuerwehr unverzichtbar. Derzeit lernen die Brandbekämpfer auf dem Stützpunkt Usingen, was sie in der Praxis erwarten kann.

 

Firedragon2014Keine zwei Sekunden dauert es und der kleine Raum erhitzt sich auf gefühlte 80 Grad. Es ist heiß wie in der Sauna, und die Sicht ist schlecht. Bekleidet würde sich dort freiwillig keiner länger als unbedingt notwendig aufhalten, es sei denn, er gehört zur Freiwilligen Feuerwehr. Drei Kameraden machten gestern Mittag den Anfang bei der sogenannten Heißausbildung im „Fire-Dragon“. Die Brandsimmulationsanlage ist derzeit auf dem Stützpunkt der Freiwilligen Feuerwehr Usingen stationiert.

Auf Knien rutschend tasten sich die ersten drei Männer in dem abgedunkelten Container, der eine Wohnung simuliert, vorsichtig voran. Nicht etwa, weil sie nicht aufrecht stehen könnten. „Oben ist es am heißesten, außerdem kann man die Hand vor Augen kaum erkennen“, schildert Ausbilder Oberbrandmeister Frank Leun aus Friedrichsdorf das, was sich im Inneren abspielt.

Zunächst müssen die Atemschutzgeräteträger über eine Treppe abwärts und durch Türen hindurch bis zu einem brennenden Sofa. Dort angekommen, kommt es plötzlich zum „Roll-Over“. Die Flammen schlagen über die drei Atemschutzgeräteträger hinweg und versperren den Rückweg. „Jetzt müssen sie die Flammen mit einem Hohlstrahlrohr nach unten drücken“, schildert Leun. Ist das eine Feuer gelöscht, versperrt ein weiteres den Rückweg.

Leun: „Nun brennen die Küche und die Treppe, so dass sich die Feuerwehrmänner entscheiden müssen, was sie löschen.“ Das sollte, so der Oberbrandmeister, im besten Fall die Treppe sein. Auf Knien geht es für die drei zurück und schließlich zum Ausgang. „Das sind Situationen, die bei einem realen Brand passieren können“, sagt Kreisbrandinspektor Carsten Lauer.

Damit den Übenden nichts passiert, gibt es nicht nur einen Überwachungsraum, sondern auch einen zweiten Trupp auf dem Dach, der im Notfall eingreifen kann. „Da die Anlage mit Gas betrieben wird, können wir jederzeit das Feuer abstellen“, berichtet Leun.

Kreislaufprobleme

Die größte Problem bereitet den Trainierenden der Kreislauf. „Auf der Haut erreicht man sofort eine Temperatur um die 60 Grad“, sagt Lauer. Hinzu komme das enorme Gewicht – immerhin 70 Kilo Ausrüstung –, das die Feuerwehrmänner mit sich tragen. Deshalb gelte es, davor und danach viel zu trinken. „Atemschutzgeräteträger kann nur werden, wer körperlich absolut fit ist“, so Leun.

Eine Woche lang steht die Brandsimulationsanlage auf dem Feuerwehrstützpunkt Usingen den 2300 Feuerwehrmännern und -frauen im Taunus zur Verfügung. 320 haben sich für diese Woche angemeldet, so dass die Anlage voll ausgelastet ist. Für die Aufwandsentschädigung der Ausbilder und die Verpflegung zahlt der Kreis einen Betrag von rund 5000 Euro, „den Fire-Dragon bekommen wir vom Land Hessen kostenlos“, sagt Landrat Ulrich Krebs (CDU), der sich gestern Mittag selbst ein Bild von dem heißen Drachen machte. Damit könnte eine Ausbildung unter fast realen Bedingungen stattfinden, was für den Ernstfall in der Praxis überaus wertvoll sei.

 

Bericht aus der Taunuszeitung vom 21.05.2014

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