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Nach dem Feuer. Was tun?
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Jahresanfangsübung 2015

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Was am Einsatzort zu tun ist, das lernt der Oberurseler Feuerwehrnachwuchs von der Pike auf: Bei der gemeinsamen Übung der Jugendwehren „brannte“ es im Gewerbegebiet Drei Hasen. Die Kinder hatten die Lage schnell im Griff – trotz Widrigkeiten.

 

JF JA 2015 18Tatütata, tatütata – die wohlbekannten Sirenen sind ohrenbetäubend und alles andere als ein positives Signal. Am Samstag ist jedoch alles anders: Die Besatzungen der Feuerwehrfahrzeuge sind bestens gelaunt, und auch die vielen Schaulustigen sind ganz entspannt, wissen sie doch längst, dass es sich um eine Übung handelt. „Für die Kinder ist es immer etwas ganz Besonderes, mit Blaulicht fahren zu können“, weiß Stadtjugendfeuerwehrwart Matthias Schreiber (29). Das dürfen sie bei der gemeinsamen Jahresanfangsübung der Oberurseler Jugendwehren zum Start in die Freiluftsaison.

59 Einsatzkräfte

In diesem Jahr ist turnusgemäß die Bommersheimer Jugendwehr Ausrichter, die folgendes Szenario erarbeitet hat: Bei Weppler Filter ist ein Feuer ausgebrochen, und während sich alle Angestellten ins Freie retten konnten, steht die Lagerhalle in Vollbrand. „Es muss von allen Seiten gelöscht werden“, erklärt Schreiber. Wie gut, dass wieder alle fünf Jugendwehren der Brunnenstadt mit von der Partie sind, die Beträchtliches aufbieten: In neun Fahrzeugen eilen 59 Mädchen und Jungen von 10 bis 17 Jahren mit Betreuern sowie Jugendwarten zum „Unglücksort“ in der Bertha-von-Suttner-Straße. Dabei entspricht die Reihenfolge der Alarmierung genau dem Ablauf in einem Ernstfall.

 

Um 15 Uhr geht’s los – nach nur wenigen Minuten „löscht“ der Nachwuchs aus Bommersheim und Mitte fleißig an der vom Haupteingang aus gesehen linken Gebäudeseite. Hinter der Halle positionieren sich kurz darauf die Stedter Mädchen und Jungen, darunter Vincent (13), der an seiner Sicherheitsweste als Fahrzeug- beziehungsweise Gruppenführer zu erkennen ist. „Meine Aufgabe ist, erst einmal die Lage zu erkunden und die anderen zu informieren. Dann gebe ich der Gruppe die Befehle“, erklärt er routiniert. Kein Wunder, ist er doch schon seit sieben Jahren bei der Feuerwehr. Solche Übungen machen ihm am meisten Spaß. „Später möchte ich in die Einsatzabteilung“, erzählt Vincent. Mit der Stedter Gruppe sind er und Betreuer Maurice Schölzel sehr zufrieden – „sie machen alles so, wie sie es den Winter über in der Theorie gelernt haben“, lobt der 18-Jährige.

Wo ist der Hydrant?

Der Angriffstrupp übernimmt das erste Löschen mit dem Wasser aus dem Fahrzeug, der Wassertrupp kümmert sich ums Anzapfen des Hydranten, und der Schlauchtrupp legt die Leitungen. Genau um diese Teamarbeit gehe es bei den gemeinsamen Aktivitäten der Jugendwehren, sagt Schreiber.

So eine Übung offenbart auch mögliche Tücken eines künftigen Einsatzes: Die Weißkirchener Jugendlichen etwa, die sich rechts am Gebäude positionieren, können den Hydranten erst nicht finden. Ein Verkehrsteilnehmer ist wohl kürzlich in das entsprechende Schild gerauscht, das sich dadurch gedreht hat; jedenfalls weist der Pfeil zum Hydranten in die falsche Richtung.

Nikolaus Hieronymi aus der Weißkirchener Einsatzabteilung löst das Problem auf dem kurzen Dienstweg mit Muskelkraft – und als dann auch noch die Stierstädter von vorne ins Geschehen eingreifen, sind insgesamt 17 C-Rohre aufs Gebäude gerichtet, die pro Minute 100 Liter Wasser abgeben. Spätestens jetzt hätte ein Feuer keine Chance. Um 15.40 Uhr beendet der Einsatzleitwagen, der die Übung leitet – so wäre es auch im Einsatzfall –, die „Löscharbeiten“. Die Besatzung des Einsatzleitwagens, der in Weißkirchen stationiert ist, und Matthias Schreiber haben nur Lob für den Nachwuchs übrig. „Die Kinder sind auch in der schwierigen Technik superfit, die sie nur selten anwenden“, betonen David Eisert und Karsten Wolf.

 

Bericht aus der Taunus Zeitung vom 21.04.2015

 

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