Feuerwehr evakuiert Gebäude - Vermutlich löste ein technischer Defekt den Brand im Restaurant aus
Bei einem Großbrand am frühen Mittwochmorgen ist ein spanisches Restaurant an der Ecke Liebfrauen-/Henchenstraße verwüstet worden. Die Feuerwehr schätzt den Sachschaden auf 150 000 Euro.
Für die zehn Bewohner des Hauses in der Liebfrauenstraße 6 war es ein abruptes und unsanftes Ende ihrer Nachtruhe. Am frühen Mittwochmorgen wurden sie durch beißenden Qualm aus dem Schlaf gerissen. Er stammte aus dem spanischen Restaurant „El Gallo Borracho“ im Erdgeschoss, wo im Thekenbereich ein Brand ausgebrochen war.
Dichter Rauch drang aus den geschlossenen Rollläden der Gaststätte, als die Feuerwehr Oberursel-Mitte nach dem Auslösen des Alarms um 4.37 Uhr am Ort des Geschehens eintraf. „Gerade noch rechtzeitig“, wie der stellvertretende Stadtbrandinspektor Andreas Ruhs gestern Mittag meinte.
Verstärkung angefordert
Zunächst wurden die Bewohner, unter ihnen auch Kinder, aus den vier Wohnungen über dem Restaurant herausgeholt. Mit Atemschutzgeräten ausgerüstet wagten sich die Feuerwehrleute in den „Betrunkenen Hahn“, so die Übersetzung von „El Gallo Borracho“. Wegen der offensichtlich größeren Dimension des Brandes hatten diese mittlerweile Verstärkung durch die Feuerwehr Bommersheim und den Einsatzwagen der Feuerwehr Weißkirchen bekommen.
In der Gaststätte selbst konzentrierten sich die Brandbekämpfer zunächst auf den Thekenbereich, wo das Feuer besonders stark gewütet hatte. „Der Raum war komplett ausgebrannt“, berichtete Ruhs. Und die restlichen Räume des Restaurants inklusive der Küche waren durch den Rauch in Mitleidenschaft gezogen worden. Mit zwei Hochleistungslüftern wurde der Qualm abgesaugt und Frischluft zugeführt.
Nachdem das Feuer gelöscht war, mussten die Einsatzkräfte die hölzerne Wandverkleidung bei der Theke wegen eventueller Brandnester aufmachen. Außerdem kontrollierten Feuerwehrleute vor dem Gebäude von einer Drehleiter aus, ob sich das Feuer eventuell über Lüftungsleitungen ausgebreitet hatte. Kurz nach 6 Uhr waren schließlich auch die Nachlöscharbeiten beendet. Diese hatten sich schwierig gestaltet, da sich das Feuer in die Zwischendecke in dem nicht mehr ganz neuen Gebäude hineingefressen hatte.
Ermittlungen dauern an
Rund 40 Rettungskräfte unter Leitung von Oberursel-Mitte-Wehrführer Uli Both, zwei Polizeistreifen sowie der Rettungswagen des DRK und der Bad Homburger Notarzt waren an dem Einsatz beteiligt. Die Liebfrauenstraße musste zwischen Feldbergstraße und Adenauerallee für etwa zwei Stunden komplett gesperrt werden.
Als Brandursache wird ein technischer Defekt oder ein kaputtes Elektrogerät vermutet. Die Ermittlungen der Kriminalpolizei Bad Homburg dauern noch an. Fest steht aber, dass der Sachschaden beträchtlich ist. Nach ersten Schätzungen der Feuerwehr beläuft er sich auf etwa 150 000 Euro.
Glück im Unglück hatten die zehn Hausbewohner. Sie konnten nach Abschluss der Löscharbeiten wieder in ihre Wohnungen zurückkehren. Verletzt worden war niemand.
Freunde der spanischen Küche werden sich jedoch erst einmal nach einer Alternative umschauen müssen. Denn bis der Gallo Borracho wieder Tapas, Paella, Serrano Schinken und andere spanische Leckereien anbieten kann, dürfte es einige Zeit dauern.
(rho,ks)