Oberursel.(ow). Zu einem ungewöhnlichen Rettungseinsatz wurden die Feuerwehren von Oberursel-Mitte und Oberstedten am Karsamstagnachmittag gerufen. Das im erweiterten Naturschutzgebiet Hünerbergswiesen vor einiger Zeit angelegte Amphibienschutz Gewässer drohte auf Grund der ungewöhnlich trockenen Witterung zu einer "Molchvernichtungsanlage" zu werden.
Das gut 100m² große Gewässer war bereits auf 2 Quadratmeter geschrumpft. In dieser nur noch wenige Zentimeter hohen Pfütze drängten sich wohl etwa 200 Molche. Diese Tiere gehören zu den Amphibien, das heisst, sie leben als Erwachsene überwiegend auf dem Land, gehen aber zur Paarung und Eiablage in Wasser. Das Austrockenen des Tümpels hätte also den Verlust eines ganzen Jahrgangs und damit eine Gefährdung des Bestands bedeutet. Da Molche in Hessen zu den gefährdeten Arten gehören, war dringender Handlungsbedarf gegeben. Stephan Friedrich und Christian Zährl von der zunächst zur Hilfe gerufenen Wehr Mitte erkannten sofort, dass ihr 2800 Liter fassendes Fahrzeug wohl den Teich allenfalls nach mehreren Fahrten füllen könnte. Zur Vermeidung unnötiger Wege wurde daher noch die Oberstedtener Wehr alarmiert, deren mit der Besatzung Klaus Dieter Quandt, Stephan Adolph und Heiko Weber angerücktes 7000 Liter Löschfahrzeug den Teich sofort in ausreichendem Maße füllen konnte. Da die am Einsatz beteiligten Wehren sich vorgenommen haben, bei weiter anhaltender Trockenheit regelmäßg Wasser nachzufüllen, dürfte das Überleben der Molch-Population damit gesichert sein.
Der Slogan "Feuerwehren retten, löschen, bergen schützen" wurde damit in vorbildlicher Weise schnell und unbürokratisch zum Schutz der Natur in die Tat umgesetzt.