Auf der Bundesstraße 456 bei Oberursel-Oberstedten kurz vor der Gemarkungsgrenze nach Bad Homburg sah es von Samstagnachmittag bis zum Abend aus wie auf einem Schlachtfeld. Bei strömendem Regen waren zwei Autos frontal zusammengestoßen. Auf der an dieser Stelle besonders breiten Straße lagen in weitem Umkreis Trümmerteile verstreut.
Von Gerhard Rhode
Genau um 14.01 Uhr hatte die Zentrale Leitstelle im Bad Homburger Landratsamt Großalarm ausgelöst. Die Freiwilligen Feuerwehren von Oberursel-Mitte, Oberstedten und Bommersheim eilten mit 11 Fahrzeugen und 51 Männern und Frauen zur Unfallstelle. Alle vier Insassen in den beiden Unfallfahrzeugen waren teilweise kompliziert eingeklemmt. Insgesamt 4 Notärzte, darunter die beiden Notärzte aus Bad Homburg und Usingen, der Notarzt des an der Unfallstelle gelandeten Rettungshubschraubers Christoph 2 aus Frankfurt und als Leitende Notärztin Frau Dr. Wetzel waren im Einsatz, 5 Rettungswagen des Deutschen Roten Kreuzes, davon einer aus Frankfurt, und als Organisatorischer Rettungsdienstleiter Peter Weidmann aus Bad Homburg.
Polizei vermutet Aquaplaning
Nach Polizeiangaben war bei dem strömenden Regen, vermutlich wegen Aquaplaning, ein in Richtung Bad Homburg fahrender Mercedes Kleintransporter auf die Gegenfahrbahn geraten und frontal mit einem aus Richtung PPR-Kreuzung Bad Homburg entgegenkommenden BMW frontal zusammengestoßen. Durch die ungeheure Wucht des Aufpralls schleuderte der Kleintransporter auf die Leitplanke. Die Feuerwehrleute mussten mit Holzbalken den auf der Leitplanke hängenden Kleintransporter abstützen, damit er bei den Rettungsarbeiten an den beiden eingeklemmten Personen nicht von der Leitplanke herunterrutschen konnte.
Die Befreiung des 49 Jahre alten Fahrers und des siebenjährigen Jungen auf dem Beifahrersitz des Kleintransporters wurde von der Feuerwehr Oberursel vorgenommen, die Befreiung des 44-jährigen Fahrers des BMW und seiner 32-jährigen Beifahrerin, beide ebenfalls eingeklemmt, von der Feuerwehr Oberstedten.
Rettungsschere und Spreizer eingesetzt
Beide Wehren setzten für die Rettungsaktion jeweils Rettungsscheren und Spreizer ein. Der siebenjährige Junge aus dem Kleintransporter wurde mit dem Rettungshubschrauber Christoph 2 in der Universitätsklinik nach Frankfurt geflogen, der 49-jährige Fahrer des Kleintransporters mit dem Rettungswagen in die Uni-Klinik gebracht. Der 44-jährige Fahrer des BMW und die 32-jährige Beifahrerin, die am längsten im Autowrack eingeklemmt war, wurden mit zwei Rettungswagen ebenfalls in eine Klinik nach Frankfurt gebracht.
Am Kleintransporter und am BMW entstand Totalschaden. Aus beiden Autowracks liefen Benzin und Öl aus und gelangten auch in einen Graben, zum Glück aber nicht in den in der Nähe vorbeifließenden Dornbach. Die Untere Wasserbehörde, ein Fachbereich des Hochtaunuskreises, wurde verständigt und veranlasste, dass verseuchtes Erdreich abgetragen werden musste.
Verseuchtes Erdreich abtragen
Den Einsatz der Feuerwehr leitete der Wehrführer von Oberursel-Mitte, Uli Both. Auch Kreisbrandinspektor Carsten Lauer war im Einsatz. Neben den 51 Feuerwehrleuten waren von Ärzten und Rettungsdienst 19 Personen im Einsatz, mit den 8 eingesetzten Polizeibeamten waren also 78 Einsatzkräfte bei dem schweren Unfall dabei.
Den Gesamtschaden schätzte die Polizei auf 25 000 Euro. Mit dem Flutlichtmastwagen der Bommersheimer Feuerwehr wurde die Unfallstelle auch für die Ermittlungen des Unfallsachverständigen taghell ausgeleuchtet. Die B 456 war über vier Stunden lang zwischen Oberstedten und Bad Homburg voll gesperrt. (dpa)