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Stadtmeisterschaften 2013

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Zusammen holen sie den Titel

Von Manuela Reimer-Beinlich

Bei den Stadtmeisterschaften geht es vor allem um Teambuilding

Bei den Stadtmeisterschaften der Jugendwehren waren am Samstag bei all dem Spaß, den ein solcher Wettkampf bietet, Schnelligkeit, fachliches Können und technisches Wissen gefragt. Kein Wunder - werden doch viele der Jugendlichen in Zukunft für die Einsatzabteilungen ausrücken und Leben retten.

Weißkirchen. 

stadtmeisterschaften2013Benjamin Zimmermann (23) hat seine Jungs fest im Griff. In Reih und Glied steht der Nachwuchs der Oberstedter Wehr auf dem Rasenplatz der Weißkirchener Kicker und wartet auf den nächsten Einsatz. „Das ist gar nicht so militärisch, wie es aussieht. Aber Disziplin ist eben wichtig. Denn im Endeffekt wird hier sieben Jahre lang für die Einsatzabteilung trainiert“, erklärt der Betreuer der Stadtteil-Jugendwehr.

Der nächste „Einsatz“, das ist am Samstagnachmittag aber erst einmal die zweite von vier Disziplinen bei den Stadtmeisterschaften der Oberurseler Jugendwehren. Hier gilt es, einen korrekten Löschangriff - streng nach Feuerwehrdienstvorschrift - auszuführen. Ziel ist, dass aus allen drei Strahlrohren möglichst schnell Wasser kommt - zumindest theoretisch, der Hydrant ist nämlich nur eine Attrappe. Sonst ist alles wie in echt.

Noah, Marc-Luca, Marco, Maurice, Benedikt, Tim, Lukas, Keanu und Vincent müssen reibungslos zusammenarbeiten, die Kommandos müssen sitzen, jeder muss wissen, was er zu tun hat. Und die Stedter machen das richtig gut - schon bald ist „Verteiler, Wasser marsch!“ zu hören.

Manöverkritik

Bei der anschließenden Manöverkritik durch die Wertungsrichter - Mitglieder der verschiedenen Einsatzabteilungen - wird dennoch hier und da Optimierungsbedarf deutlich: Das Standrohr (jenes, das direkt an den Hydranten angeschlossen werden muss) wurde nicht nah genug am Mann getragen, und außerdem muss ein C-Rohr immer zu zweit gekoppelt werden; es darf auch nach dem entsprechenden Wasser-marsch-Befehl nicht mehr abgekoppelt werden, schließlich steht es dann im Ernstfall schon unter Druck.

Man sei „mittelmäßig“ zufrieden, sagt Tim ein wenig bedröppelt. Jetzt geht es an die Staffel, die rund um das Spielfeld führt. Da können die Stedter, die nicht schlecht im Rennen liegen, noch aufholen. Obwohl die Konkurrenz hart ist - alle fünf Jugendwehren der Stadt sind vertreten, mitsamt dem Titelverteidiger Weißkirchen. Aber die erste Disziplin, bei der fünf C-Leitungen auf Zeit möglichst windungsfrei über einen Hindernisparcours verlegt werden müssen, machte Mut; „wir hatten nur einen kleinen Fehler und die Zeit war auch gut“, sagt Zimmermann. Schließlich hat man sich auch zwei Wochen lang fast täglich auf den Wettkampf vorbereitet, wie Maurice erzählt.

Das haben auch die anderen Wehren getan, weiß Stadtjugendfeuerwehrwart Matthias Schreiber. „Es geht hier neben dem Spaß um den Ehrgeiz und vor allem um das Teambuilding“, erklärt der 28-Jährige. Denn zusammenarbeiten, das ist das A und O im Brandschutz. Generell ist Schreiber sehr zufrieden mit der Jugendarbeit in Oberursel. „Der überwiegende Teil der Mitglieder der Einsatzabteilungen ist eigener Nachwuchs“, sagt er. Umso wichtiger ist hier die Förderung. Und, dass sich die 10- bis 17-Jährigen bei solchen Gelegenheiten wie den Meisterschaften untereinander kennenlernen. Schreiber: „Später werden sie dann ja auch zusammenarbeiten.“

„Achtet auf eure Wechsel, da könnt ihr richtig Zeit verschenken beziehungsweise gutmachen“, schwört Zimmermanns Kollege Moritz Thieme-Knaus derweil das Stedter Team kurz vorm Start der Staffel ein. Dann geht jeder auf seine Position, Vincent, der was am Knöchel hat, wird von Marc würdig vertreten. Blitzschnell ist die Runde, die mit Übungen wie Schlauchwickeln oder Anziehen der Montur auf Zeit gespickt ist, geschafft, und auch Benedikt trifft am Ende, als er eine Feuerwehrleine durch zwei Wurfstangen werfen muss. „Die Oberurseler waren langsamer als wir“, hat Marc gehört und alle freuen sich. Jetzt geht’s zur vierten Disziplin. Fragen aus Politik und Feuerwehrtechnik stehen auf dem Programm. Das Team hat keinerlei Probleme - die Jungs kennen das Who’s who der deutschen Politik, wissen, dass hierzulande die Kommunen für den Brandschutz zuständig sind und natürlich auch, welche Fahrzeuge ihre Wehr in der Garage stehen hat. Und so reicht’s am Ende für einen tollen zweiten Platz hinter dem alten und neuen Meister, es folgen Oberursel-Mitte, Stierstadt und Bommersheim.

Artikel vom 25.06.2013, 03:00 Uhr (letzte Änderung 25.06.2013, 03:03 Uhr)
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