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Digitalfunk - Wehren warten ab

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Denn noch gibt’s massive Probleme mit der neuen Technik

In Sachen Digitalfunk ist längst nicht alles Gold, was glänzt. Ganz im Gegenteil: Der aktuelle Stand der Technik könne sogar die Gesundheit der Brandbekämpfer gefährden, sagt Oberursels stellvertretender Feuerwehrchef Andreas Ruhs.

digitalfunk gesamt

Nicht nur die Sicherung der Tageseinsatzstärke mit immer weniger Aktiven ist für die fünf Oberurseler Feuerwehren ein drängendes Thema für die Zukunft, auch in Sachen neue Technik gibt es noch Probleme. Denn zurzeit ist der Digitalfunk im Einsatz nicht nutzbar. Gerade Feuerwehrleute, die wegen starker Rauchentwicklung Atemschutzgeräte tragen müssen, können sich nämlich offenbar mit den neuen Handfunkgeräten nicht verständigen, weil kaum etwas zu verstehen ist.

Anders, als teils behauptet oder berichtet werde, „ist die Gerätetechnik im digitalen Einsatzstellenfunk noch schlechter als jetzt beim analogen“, echauffierte sich Andreas Ruhs, stellvertretender Stadtbrandinspektor der Brunnenstadt, auf der gemeinsamen Jahreshauptversammlung der fünf Oberurseler Wehren. Deshalb habe man nun auf die Bremse gedrückt, obwohl schon 95 Prozent der Einsatzkräfte geschult gewesen seien, Einführung und Umstellung schon längst hätten erfolgt sein sollen.

„Wir sind im vergangenen Jahr sehr aktiv an das Thema rangegangen, das Konzept zur Einführung war fix und fertig, die Geräte sind da“, erklärte Ruhs. Allein: „Es geht um eure Gesundheit, die gefährlichen Situationen“, betonten Ruhs und Oberursels Feuerwehrchef Holger Himmelhuber unisono. Zum Zeitpunkt der Durchzündung beim Steinbacher Bürgerhausbrand, so Ruhs, seien erst mal nur Wehren an Ort und Stelle gewesen, die noch den analogen Funk nutzten, was anderes wolle er sich gar nicht vorstellen.

Es sei sinnvoll, noch zu warten, bis es eine Verbesserung gebe, dann sei der Digitalfunk aber gewiss von Vorteil, sagte Ruhs und schlug den Kameraden vor, die digitalen Handfunkgeräte bereits in Übungen zu nutzen. Und auch wenn die Umsetzung zum jetzigen Zeitpunkt „katastrophal“ sei, laufe das Ganze im Land Hessen mit Abstand noch am besten.

Nicht nur von seinem Chef Himmelhuber, auch von Kreisbrandinspektor Carsten Lauer gab’s Schützenhilfe für Ruhs. „Wir in Hessen sind gut aufgestellt, aber es ist absolut unbefriedigend, was gerade abläuft“, sagte Lauer in seinem Grußwort. Die Informationspolitik sei unzureichend, Software-Updates ließen auf sich warten. „Das heißt, wir lassen es momentan lieber sein mit dem digitalen Einsatzstellenfunk. Man versteht gar nichts. Und das geht einfach nicht.“

Wenn die Technik besser sei, werde der Digitalfunk ein Erfolg, blickte Lauer optimistisch in die Zukunft und betonte: „Wir machen dem Land Hessen Druck.“ Lauer schloss mit einem Dank, guten Wünschen und dem Lob: „Die Wehren Oberursels sind eine der stärksten Säulen im Hochtaunuskreis.“

Artikel vom 13.04.2013, 00:00 Uhr (letzte Änderung 13.04.2013, 03:02 Uhr)
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