Oberursel. Feuerwehrleute dürfen künftig kostenlos und unbegrenzt gebührenpflichtige Parkplätze innerhalb Oberursels in Anspruch nehmen. Über den Magistratsbeschluss informierte Kämmerer Thorsten Schorr (CDU) jetzt den Haupt- und Finanzausschuss. Nach den Sommerferien soll die Neuregelung in Kraft treten.
Mit der Lizenz zum kostenlosen Parken will die Stadt die Leistung der rund 280 aktiven Brandbekämpfer würdigen. Zum einen erfüllen sie ehrenamtlich eine Pflichtaufgabe der Stadt, die eine leistungsfähige Feuerwehr aufzustellen hat. Zweitens sind sie bei ihren Einsätzen oftmals erheblichen Gefahren für Leib und Leben ausgesetzt. "Es ist daher gerechtfertigt und mit dem Gleichheitssatz (Artikel 3 des Grundgesetzes) zu vereinbaren, dass aktive Brandbekämpfer diese Möglichkeit erhalten", heißt es in der Magistratsvorlage.
Das kostenfreie Parken wird allerdings nur denjenigen Einsatzkräften gewährt, die an über 60 Prozent der Arbeits-, Übungs- und Einsatzdstunden teilgenommen haben. "Dadurch ist gewährleistet, dass nur die Feuerwehrleute die Vergütung erhalten, die zur Erfüllung des hoheitlichen Auftrags der Feuerwehr dringend benötigt werden."
Der Magistrat geht davon aus, dass maximal die Hälfte der Einsatzkräfte – rund 140 Personen – von der Möglichkeit Gebrauch machen wird, auf Parkplätzen mit Parkscheinautomaten oder Parkuhren kostenlos ihr Auto abzustellen, und zwar im Durchschnitt zwei Mal im Monat für jeweils eine Stunde. Vorausgesetzt, die Prognose trifft zu, ergeben sich Mindereinnahmen bei den Parkgebühren in Höhe von 420 Euro im Monat. sob (sob)
Artikel vom 18. Juni 2012, 03.24 Uhr (letzte Änderung 18. Juni 2012, 05.01 Uhr)
Aktive Feuerwehrleute sollen demnächst auch in ihrer Freizeit kostenlos in Oberursel parken dürfen. Im Parlament sorgte das beim einen oder anderen für Unverständnis.
Oberursel. Was wäre eine Stadt ohne ihre vielen ehrenamtlichen Helfer? Deutlich ärmer dran – so viel steht fest. Wenn es sich bei den Ehrenamtlern auch noch um Feuerwehrleute handelt, dann wäre eine Stadt vor allem dies: ganz schön angeschmiert.
Wie kann eine Kommune nun dafür sorgen, dass die freiwilligen Wehrleute auch weiterhin bei der Stange bleiben? Kämmerer Thorsten Schorr (CDU) hatte da im März diesen Jahres im Rahmen eines Zukunftsworkshops der Feuerwehr eine gute Idee. Man könnte doch den Aktiven ein kleines Schmankerl bieten. Warum sie nicht auch in ihrer Freizeit in der Brunnenstadt parken lassen, ohne dass sie dafür bezahlen müssen?
Die OBG allerdings findet das merkwürdig und verlieh ihrem Befremden darüber im Parlament Ausdruck – im Rahmen einer Anfrage an den Kämmerer. Vor allem nach den Konsequenzen – was passiert mit den anderen Ehrenamtlern, wie hoch ist der Verlust kalkuliert, der aus entgangenen Parkgebühren entsteht? – trieben die OBG um. Es sei hoheitliche Aufgabe einer Gemeinde, eine leistungsfähige Feuerwehr aufzustellen, entgegnete Thorsten Schorr. Dazu gehöre auch eine gewisse Anzahl Freiwilliger, die bereit seien, unentgeltlich Dienst für die Gemeinde zu versehen. Die Aufrechterhaltung der Einsatzbereitschaft und –stärke, kurzum der aktive Dienst an sich, müsse in besonderem Maße gewürdigt werden. Die Möglichkeit, kostenfrei zu parken, werde aber nur jenen gewährt, die nachweislich mehr als 60 Prozent der jeweiligen Arbeits-, Übungs- und Einsatzdienste geleistet hätten. So sei gewährleistet, dass nur die Feuerwehrangehörigen die Vergünstigung erhielten, die für die "Erfüllung des hoheitlichen Auftrags der Feuerwehr dringend benötigt werden.
Die aktiven Wehrleute unterschieden sich von anderen Ehrenamtlern in zweifacher Hinsicht: Sie seien im Dienst der Gemeinde tätig und sorgten dafür, dass diese eine hoheitliche Aufgabe erfüllen könne. Zudem seien sie bei Einsätzen oft Gefahren ausgesetzt. Und was sind dagegen schon ein paar Stunden freien Parkens?
Zumal es mit der Parkerei sowieso nicht so wild werde, ist Schorr sich sicher. In der Innenstadt stünden derzeit 517 oberirdische Plätze zur Verfügung, die Beeinträchtigung durch die tatsächliche Nutzung dieser Flächen durch Feuerwehrleute könne man getrost als gering einstufen.
Und auch die Sache mit den prognostizierten Mindereinnahmen sei nicht so wild. "Es ist davon auszugehen, dass maximal die Hälfte der 280 aktiven Wehrleute von der Möglichkeit Gebrauch macht." Und wenn, glaubt Schorr, dann "im Durchschnitt zweimal im Monat für eine Stunde". Bei einer Gebühr für ein Parkticket in Höhe von 1,50 Euro pro Stunde komme man da auf 420 Euro Mindereinnahmen im Monat beziehungsweise 5000 Euro im Jahr.
Gesagt hat Schorr es zwar nicht, aber man kann es ja mal erwähnen: Müsste die Stadt der Hälfte ihrer freiwilligen Wehrleute ein Gehalt zahlen, käme sie das, um das auszurechnen, muss man kein Genie sein, ungleich teurer zu stehen.sbm
Auf dem Niedernhainer Hof zwischen Wehrheim und Obernhain ist die Maul- und Klauenseuche ausgebrochen – zumindest laut Szenario einer Katastrophenschutzübung. Übung hin oder her – das Ganze verursacht doch ein bisschen Gänsehaut.
Von Matthias Pieren
Hochtaunus. Ein Fahrzeug nach dem anderen musste auf die Dekontaminationswannen vorfahren, wo es mit Hochdruckreinigern gereinigt wurde.Der komplette Verkehr im Usinger Land ist zum Erliegen gekommen. Das Szenario der Katastrophenschutzübung vom Samstag klingt ernst: Nach dem Ausbruch der Maul- und Klauenseuche hat das Veterinäramt eine drei Kilometer weite Schutzzone rund um den Niedernhainer Hof angeordnet. Die Polizei hat alle Zufahrtsstraßen in die Schutzzone abgesperrt.
"Im Fall der Fälle ist es das oberste Ziel der Katastrophenkräfte, eine Ausbreitung der Seuche zu verhindern. Alles andere wird nachgeordnet", skizziert Wolfgang Reuber von der Katastrophenschutzbehörde die Marschrichtung. "Unsere Strategie lautet: rasch, eng und streng die Seuche eingrenzen."
Ganz Wehrheim und Obernhain sowie östliche und südliche Bezirke von Neu-Anspach liegen laut Übungs-Szenario innerhalb der Schutzzone. Die B 456 über die Saalburg ist ebenso betroffen, wie das Köpperner Tal und die Straße von Anspach ins Weiltal. Auch in Richtung Usingen kann kein Wehrheimer die Schutzzone verlassen.
Bevor weitere Dekontaminationsschleusen eintreffen, stehen nur die drei Dekontaminationswannen, Hochdruckwaschgeräte und der Sprühbogen des Hochtaunuskreises zur Verfügung. Selbst im Ernstfall würden keinesfalls alle Zufahrtsstraßen in die Schutzzone mit entsprechenden Schleusen ausgestattet.
"Durchfahrtsstraßen würden auf ein Minimum begrenzt. Einsatzfahrzeuge und Mitarbeiter der Kontrollbehörden hätten Vorrang. Wir wären personell gar nicht in der Lage, alle Personen und den kompletten Verkehr zu kontrollieren und zu dekontaminieren", erklärt Kreisbrandinspektor Carsten Lauer. Notstromaggregate der Feuerwehr lieferten den Strom für die Dekontaminationsschleusen. Fotos: Pieren (2)
Bei der Katastrophenschutzübung am Samstag sind 120 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Deutschem Roten Kreuz (DRK), Polizei und Technischem Hilfswerk (THW) im Einsatz. Die Übung ist räumlich und zeitlich auf die gesperrte Kreisstraße zwischen Wehrheim und Obernhain auf Höhe des Niedernhainer Hof begrenzt. Hier werden die drei zur Verfügung stehenden Dekontaminationsschleusen getestet.
Tamara Lang ist die einzige Frau der Einsatzgruppe "Dekon-P" – was für Personenreinigung steht. Wie auch ihre männlichen Kameraden der Stadtteilwehren Oberursels steckt die Feuerwehrfrau aus Bommersheim in einem gelborangen Schutzanzug. Und darin erinnert sie an Dustin Hoffmans Film-Ex-Ehefrau Rene Russo in dem Hollywood-Schocker "Outbreak", in dem es bekanntlich um den Ausbruch eines Killer-Virus geht. Wie Russo im Film haben auch Lang und ihre Kollegen mit den Schutzanzügen zu kämpfen, denn: "Weil die Einsatzkräfte unter Atemschutz mit Filter arbeiten, ist die Verständigung nur über Zeichensprache und schriftliche Anweisungen möglich", schildert Wolfgang Reuber die erschwerten Bedingungen.
Tanklöschfahrzeuge aus Wehrheim und Neu-Anspach speisen ein 10 000 Liter Wasser fassendes Faltbecken. Mit diesem Wasser werden dekontaminierte Personen in einer Duschkabine und Autos in zwei Schleusen gereinigt. Unweit des Duschzeltes sind zwei rote 14 mal 4 Meter große Dekontaminationsmatten ausgelegt, auf der nacheinander die Fahrzeuge gereinigt werden.
Mit Hochdruckreinigern dekontaminieren die Einsatzkräfte die Radkästen und Reifen der Autos. Die Mitglieder des THW aus Bad Homburg haben zudem einen Sprühbogen errichtet, um auch Lastwagen zu entseuchen. Im Ernstfall würde das mit verdünnter Essig- und Ameisensäure erfolgen.
Doch gleich bei der ersten Dekontamination eines Lastwagens wird der Sprühbogen beschädigt und ist nicht mehr einsatzfähig. "Für die Dekontamination von Lastwagen muss die Ausstattung unbedingt nachgerüstet werden", bilanziert Kreisbrandinspektor Lauer. Und Aufgrund ihrer Tonnage haben die Fahrzeuge auf dem rutschigen Boden der Wanne keinen Halt. Neue Rutschmatten sollen die Probleme beheben.
"Theoretische Planungen sind im Katastrophenschutz gewiss nötig. Doch erst die regelmäßigen Übungen zeigen, ob sie auch der Praxis standhalten", kommentiert Landrat Ulrich Krebs (CDU) die Großübung. So viel Weitblick von seinen Chefs hätte sich Dustin Hoffman im Film sicher auch gewünscht.
Hochtaunuskreis. Rund 120 Einsatzkräfte und Beobachter haben im Rahmen einer Katastrophenschutzübung die Einsatzbereitschaft und Handhabung der Dekontaminationsausrüstung getestet. So wurden Fahrzeuge und Einsatzkräfte dekontaminiert, wie es im Falle des Ausbruchs einer Tierseuche notwendig sein wird.
„Theoretische Überlegungen sind im Katastrophenschutz das eine. Ebenso wichtig ist jedoch, von Zeit zu Zeit zu testen, ob sie auch der Praxis standhalten. Bei dieser Übung spielen also das Zusammenwirken der Einsatzkräfte, die Vollständigkeit des Materials und die Umsetzung der Vorgaben am Einsatzort eine Rolle“, fasste Landrat Ulrich Krebs die Zielsetzung der Übung zusammen. Er wies darauf hin, dass der Hochtaunuskreis die Ausstattung zur Dekontamination 2010 wesentlich ergänzt hat. Für die Übung waren nun die Dekontaminationswannen, die Hochdruckwaschgeräte und der Sprühbogen im Einsatz.
Nachdem in den vergangenen Jahren bereits vier Waldbrandübungen in Usingen, zwei Übungen mit einer Großschadenslage (Explosion, Feuer und größere Anzahl von Verletzten) auf dem Truppenübungsplatz in Daaden, und eine Übung zur Einrichtung einer Notfallstation in Neu-Anspach stattfanden, habe der Fachbereich Brandschutz-, Rettungsdienst und Katastrophenschutz im Oktober 2011 die Planungen für die Dekontaminationsübung begonnen, die in der heutigen Übung mündeten.
Landrat Krebs bedankte sich bei allen Beteiligten für ihren Einsatz und bei den Mitarbeitern des Fachbereichs Brandschutz-, Rettungsdienst und Katastrophenschutz für die Organisation der Übung. Ein besonderer Dank ging darüber hinaus an den Landwirt Thorsten Keller, der seinen Niedernhainer Hof für die Übung zur Verfügung stellte.
Der Landrat weist zudem darauf hin, dass bereits heute Planungen für eine Großschadenslage in einem Industriebetrieb und eine erneute Übung zur Einrichtung einer Notfallstation (in einem anderen Objekt an einem anderen Standort) im Jahr 2013 laufen.
Übungsdetails:
Sollte es zum Ausbruch einer Maul- und Klauenseuche im Hochtaunuskreis kommen, wird das Veterinäramt die Einheiten des Katastrophenschutzes mit der Einrichtung von Dekontaminationsschleusen beauftragen. In dieser Übung wird der Ausbruch der Seuche auf dem Niederhainer Hof in Wehrheim angenommen, so dass es eine Schleuse direkt an der Ausfahrt des Hofes zur Straße und zwei an den Rändern des Sperrbezirkes gibt.
Aufgabe der Einsatzkräfte bei der Übung ist es, Fahrzeuge und Personen zu dekontaminieren. Dabei kommen alle technischen Komponenten zum Einsatz, um das gesamte System der Fahrzeugdekontaminationsschleusen, inkl. Wasserver- und Entsorgung zu erproben. Daneben wird auch der Schichtwechsel und das damit einhergehende An- und Ablegen der Schutzbekleidung geübt.
Die Schleusen bestehen jeweils aus einer Dekontaminationswanne und Hochdruckreinigern. Hier sind die Einsatzkräfte demnach damit beschäftigt, Radkästen und Reifen zu dekontaminieren. Lediglich die Schleuse direkt am Hof verfügt noch über einen Sprühbogen zur Rundum-Dekontamination von LKW. Wichtig bei der Dekontamination sind dabei die genaue Verwendung der Desinfektionsmittel und die Einhaltung der Einwirkzeit.
Für die Dekontamination der Einsatzkräfte ist an einer Schleuse eine Dekontaminationsdusche aufgebaut.
An der Übung nahmen neben den Organisatoren und Beobachtern folgende Einheiten des Hochtaunuskreises teil.
- der 1. Katastrophenschutz-Löschzug Bad Homburg
- der 2. Katastrophenschutz-Löschzug Oberursel
- die Dekontaminationsstaffel des Katastrophenschutz-GABC-Zuges Oberursel
- die Technikgruppe des 1. Katastrophenschutz-Betreuungszuges Friedrichsdorf
- der Technische Zug mit der Fachgruppe Instandsetzung des THW Ortsverband Bad Homburg
sowie Großtanklöschfahrzeuge und Wasseraufnahmesysteme aus Wehrheim, Schmitten, Neu-Anspach und Grävenwiesbach. Die Versorgung der Einsatzkräfte erfolgt durch die Versorgungsgruppen der Betreuungszüge des DRK aus Weilrod und Kronberg.
Der Einsatz ist plötzlich ganz anders als im Lehrbuch beschrieben, 700°C heiss und lebensgefährlich. Um eine realitätsnahe praktische Ausbildung zu erreichen hat sich deshalb in den letzten Jahren die so genannte "Heissausbildung" in Brandübungsanlagen bewährt.
Untersuchungen haben ergeben, dass sich Brände innerhalb von Gebäuden verändert haben. Die heutigen Bauweisen mit hochwertiger Isolierung und vielen Kunststoffen führt im Brandfall innerhalb kürzester Zeit zu einer wesentlich stärkeren Rauchgaskonzentration und höheren Temeraturen als noch vor einigen Jahren.
Oftmals werden die Einsatzkräfte bei Brandeinsätzen erstmals mit dem Feuer konfrontiert. Dabei kann es zum Teil zu erheblichen Verletzungen kommen. Hier jedoch kann unter fachmännischer Aufsicht das Vorgehen in einen Brandraum, das Einschätzen von Situationen und das richtige Handeln trainiert werden.
Auch der Hochtaunuskreis hat erkannt, dass eine solche Ausbildung für Feuerwehrleute wichtig ist. Aus diesem Grund wurde für mehrere Tage die mobile Brandsimulationsanlage "Fire Dragon" der Firma Dräger auf dem Feuerwehrstützpunkt Usingen stationiert.
Der "Fire Dragon" , ist ein mobiler Übungscontainer zur taktischen Brandbekämpfung und Wärmegewöhnung. Die Brandszenarien werden von einem Leitstand aus gezielt gesteuert und überwacht. Es können somit verschiedene Flammengrößen und Temperaturen unterschiedlichster Art, bis hin zum Flashover simuliert werden.
Der Innenaufbau des "Fire Dragon" ist in verschiedene Brandräume (z.B. Treppenhaus, Schlafzimmer) unterteilt, durch die sich der vorgehende Trupp auf engstem Raum vorarbeiten musste. Ein wichtiger Trainingsaspekt war auch die genaue Beobachtung der sich stets verändernden Lage. Ein im Ernstfall lebenswichtiger Schritt ist die ständige Sicherung eines Rückzugweges. Dieser Rückzugsweg wurde im "Fire Dragon" durch eine Treppe mit darunterliegender Feuerstelle simuliert. Zum Teil wurde diese Feuerstelle aus dem Leitstand heraus entzündet und der vorgehende Trupp musste somit schnell seine Brandbekämpfung in den anderen Räumen unterbrechen, um den wichtigen Rückzugsweg wieder löschen und somit sicherstellen zu können. Die erschwerten Bedingungen im Container eigneten sich hervorragend um die Verständigung und das Zusammenspiel innerhalb des Trupps zu festigen.
Nach einigen Jahren der Pause wurde am 28.04.2012 die Familienwanderung der Feuerwehr Oberstedten wieder ins Leben gerufen. In diesem Jahr noch in einer kleinen Gruppe, wanderten aktive wie auch passive Mitglieder der Wehr um 14 Uhr los. Die Tour wurde Kinderwagen- und Ausdauerfreundlich, vom Feuerwehrgerätehaus zunächst über den kleinen Tannenwald in Bad Homburg, dann über die Tannenwaldalle, zum Vereinshaus des 1. FC Oberstedten, gewählt. Hier wurden wir von den "Fußballern" empfangen, die den Grill schon kräftig eingeheizt hatten. Bei wunderschönem Wetter, kalten Getränken und netten Gesprächen ließen wir den schönen Tag ausklingen. Der Vorstand des Fördervereines freut sich darauf im kommenden Jahr wieder zu einem schönen Tag einladen zu dürfen.
Oberursel. Der ehrenamtliche Einsatz für die Feuerwehr bedeutet ihnen viel. Nun gab es Auszeichnungen für die engagierten Frauen und Männer. Foto: BernhardtAuf der Jahreshauptversammlung der freiwilligen Feuerwehren der Stadt Oberursel beförderte Stadtbrandinspektor Holger Himmelhuber Uwe Hölscher zum Oberlöschmeister, Michael Riese und Wulf Benske zu Brandmeistern und Wolfgang Bräutigam zum Hauptbrandmeister.
Darüber hinaus wurden zahlreiche aktive Einsatzkräfte für ihr langjähriges Engagement geehrt, wobei die Zeit in der Kinder- und Jugendfeuerwehr mitgerechnet wird: Für 20 Jahre Dienst erhielten Marcus Schwarz und Silke Weindinger das Ehrenzeichen in Silber des Nassauischen Feuerwehrverbands.
Über das Ehrenzeichen in Gold für 30 Jahre freuten sich Reimund Burkhardt, Michael Händler, Sigrid Baumann, Ulfert Hahn, Klaus-Peter Riegel, Hendrik Heil und Michael Weiß. "Fast alle waren schon in der Jugendfeuerwehr. Sie ist unser großer Pool, was das Personal betrifft", sagte Himmelhuber bei der Verleihung.
Das Hessische Brandschutzehrenzeichen in Silber überreichte Kreisbrandinspektor Carsten Lauer Andreas Ruhs, Andreas Henzler und Jens-Thorsten Heß für 25 Jahre aktiven Dienst. Das Brandschutzehrenzeichen in Gold, erhielt Peter Dietz für 40 Jahre aktive Dienstzeit, zudem eine Prämie des Landes.
Das Ehrenzeichen in Bronze für hessische Feuerwehrmusiker, die seit 15 Jahren aktiv sind, ging an Helmut Schrimpf. Die Floriansmedaille in Silber wurde Alexander Kunz verliehen. sob (sob)
Innerhalb von zehn Minuten müssen Brandbekämpfer am Einsatzort sein. Die Einhaltung der gesetzlichen Hilfsfrist gestaltet sich aber tagsüber immer schwieriger. Durch unterschiedliche Maßnahmen will die Feuerwehr Oberursel dem entgegensteuern.
Oberursel. "Wir haben immer größere Probleme, die Hilfsfrist einzuhalten. Die Ampel zeigt nicht mehr Grün, aber auch noch nicht Rot. Sie steht auf Gelb. Es ist höchste Zeit, dem entgegenzusteuern", sagte Andreas Ruhs, stellvertretender Stadtbrandinspektor, in der Jahreshauptversammlung der freiwilligen Feuerwehr der Stadt.
Vier Maßnahmen sind geplant, um die Einsatzstärke zu erhöhen. "Bei Einsätzen im Süden von Oberursel werden die vier hauptamtlichen Mitarbeiter, die derzeit noch im Rathaus beheimatet sind, geschlossen ins Gerätehaus Stierstadt fahren", kündigte Ruhs an. Das helfe zwar nicht, die Hilfsfrist einzuhalten, aber garantiere eine schlagkräftige Gruppe.
Dass immer weniger Feuerwehrleute tagsüber zu Einsätzen ausrücken können, liegt nicht nur daran, dass viele in umliegenden Städten wie Frankfurt arbeiten, sondern auch an einem mangelnden Verständnis vieler Arbeitgeber für das Ehrenamt. Genau hier will das Führungsteam ansetzen. "Wir wollen intensiv an die Arbeitgeber herantreten, um Freistellungen zu erreichen", sagte Ruhs zu seinen Feuerwehrkameraden. Sie sollten ihren Wehrführern Bescheid geben, wenn es zu Problemen am Arbeitsplatz komme.
Der stellvertretende Stadtbrandinspektor rief die Brandbekämpfer zudem auf, Kollegen – Pendler oder Zugezogene, die einer anderen Feuerwehr angehören oder angehörten – für einen aktiven Dienst zu gewinnen. Entscheidend sei aber auch das Engagement jedes Einzelnen und dessen Einsatzbereitschaft, betonte Ruhs. Stadtbrandinspektor Holger Himmelhuber redete den Einsatzkräften ins Gewissen: "Wenn Alarm ist, kommt es mittlerweile wirklich auf jeden Einzelnen an, nicht nur tagsüber. Denkt und arbeitet daran und reißt euch aus eurer Trägheit."
In der Wehr Mitte soll eine Gefahrenabwehrzentrale etabliert werden. Noch ist dafür kein Termin festgesetzt. Doch schon jetzt sollen die vier hauptamtlichen Mitarbeiter aus dem Rathaus in das Gerätehaus Mitte umziehen und mit den drei hauptamtlichen Gerätewarten, die dort stationiert sind, die Einsätze unterstützen. Und zwar noch bevor bauliche Veränderungen vorgenommen werden. Über die Pläne zur Erweiterung und Sanierung der Wache ist noch nicht entschieden.
Die Einführung des Digitalfunks im kommenden Jahr wird die Brandbekämpfer verstärkt im Herbst beschäftigen. Dann beginnen die Schulungen. "Der Digitalfunk ist eine deutliche Verbesserung für die Zukunft", sagte Ruhs. Die Erreichbarkeit sei besser, der neue Funk soll abhörsicher sein.
Der Bedarfs- und Entwicklungsplan für die Feuerwehr Oberursel ist weitgehend vor dem Hessentag umgesetzt worden. Deshalb stehen für dieses Jahr nur wenige Anschaffungen an: drei Sprungbretter, zwölf Chemikalienschutzanzüge und ein Wechsellader-Fahrzeug.
Eine Änderung gibt es bei der Nachwuchsarbeit: Im vergangenen Jahr wurde eine Aufwandsentschädigung für Betreuer der Minis eingeführt. Wie die ehrenamtliche Tätigkeit der Einsatzkräfte gewürdigt werden kann, war auch im vergangenen Jahr Thema auf den Mitgliederversammlungen.
"Es war nur ein Vorschlag dabei, von dem alle profitieren", sagte Kämmerer und Feuerwehrdezernent Thorsten Schorr (CDU). Alle aktiven Feuerwehrleute sollten ab Sommer in der Innenstadt kostenlos oberirdisch parken können, kündigte er an.
Insgesamt kommen die Wehren derzeit auf 281 Einsatzkräfte, davon gehören 68 der Wehr Mitte an, 55 der Wehr Bommersheim, 44 der Wehr Oberstedten, 60 der Wehr Weißkirchen und 54 der Wehr Siterstadt. Alle Oberurseler Wehren zusammen fuhren im vergangenen Jahr 1045 Einsätze. Auf die Wehr Mitte entfallen 592 Einsätze, auf Bommersheim 198, auf Oberstedten 106, auf Weißkirchen 35 und auf Stierstadt 114. Dabei wurden 185 Brände gelöscht, 372 Hilfeleistungen erbracht, 272 Brandschutzsicherheitsdienste und 33 Brandschutzerziehungen durchgeführt. Insgesamt 183 Mal erwies sich der Notruf als Fehlalarm. Hinzu kam für die Feuerwehrleute im vergangenen Jahr das Großereignis Hessentag. Dabei wurden 14 175 Einsatzstunden von über 1500 Einsatzkräften erbracht bei 918 Grundschutzwachen, 360 an Unfallhilfestellen und 236 bei Brandsicherheitsdiensten.
In seinem Grußwort dankte Bürgermeister Hans-Georg Brum (SPD) den Brandbekämpfern für ihr Engagement. "Ich sehe die Rolle der Stadt darin, die Aktivitäten der Feuerwehr zu unterstützen und gute Rahmenbedingungen zu schaffen." Kontakte zu Schulen sollten aufgebaut werden. "Wichtig ist auch ein gutes Standing in der Öffentlichkeit. Eine Zusammenarbeit zwischen Stadt und Feuerwehr kann dazu beitragen." Zudem solle die Wehr für ausländische Bürger, die dort bisher fast überhaupt nicht vertreten seien, geöffnet werden. Auch mehr Frauen sollten die Wehren verstärken, regte er an. sob (sob)
Wie koordiniert die Feuerwehr einen Einsatz, wenn es auf dem Gelände einer großen Firma brennt und zudem Menschen verletzt wurden? Genau diesen Fall übten die Mitglieder der Jugendfeuerwehren am Samstagmittag. Dabei sah alles schon ziemlich professionell aus.
Von Gerhard Rhode
Oberursel. Wie löscht man einen Maschinenbrand? Das und mehr zeigten die Jugendfeuerwehrleute am Samstag bei einer Großübung. Foto: Gerhard RhodeZur Jahresanfangs-Übung trafen sich am Samstagnachmittag alle fünf Jugendfeuerwehren – Oberursel-Mitte, Oberstedten, Bommersheim, Weißkirchen und Stierstadt – auf dem Gelände der Firma Neubronner in der Neubronnerstraße 1. Bei der Neubronner GmbH & Co. KG werden mit rund 100 Mitarbeitern auf 14200 Quadratmetern Produktionsfläche Maschinen und Papiererzeugnisse für die Verpackungsindustrie hergestellt – wenn es da brennen sollte, ist Schnelligkeit gefragt, und die legten die jungen Leute wirklich an den Tag.
Die Übung hatte Jugendwart Jens Nass ausgearbeitet, der sie denn auch leitete. Bevor es losging, bedankte sich Stadtjugendfeuerwehrwart Andreas Henzler bei Neubronner-Geschäftsführer Michael Becker dafür, dass er das Werksgelände für die Übung zur Verfügung stellte. Und dann ging es auch schon los:
Angenommen wurde ein Maschinenbrand in einer Halle des Neubronner-Geländes. Stadtjugendfeuerwehrwart Henzler erläuterte, dass um 15.02 Uhr Alarm für die Übung ausgelöst worden war. Zehn Minuten später bereits schoss aus dem ersten C-Rohr Löschwasser. Sieben Personen galten zu Beginn der Übung als vermisst, nach elf Minuten waren alle vermissten Personen – dargestellt natürlich von Jugendfeuerwehrleuten – von ihren Kameraden gefunden und gerettet worden. Löschangriffe aus 16 C-Rohren und die Menschenrettung liefen, wie im echten Einsatzfall auch, natürlich parallel zueinander. Das Löschwasser wurde aus zwei Hydranten gespeist, mehrere Pumpen waren dazwischengeschaltet.
Im Einsatz befanden sich 60 Jugendfeuerwehrleute aus fünf Löschfahrzeugen und fünf Mannschaftstransportfahrzeugen sowie ein Einsatzleitwagen.
Bei der Schlussbesprechung gab es nur positive Reaktionen. Feuerwehrdezernent Thorsten Schorr (CDU) lobte den professionellen Ablauf der Übung, Stadtbrandinspektor Holger Himmelhuber bat die Jugendfeuerwehrleute darum, "bei der Stange zu bleiben".
Die Jugendübung wurde von Wehrführern und Stellvertretern sowie anderen Zuschauern, darunter auch einigen Eltern, natürlich aufmerksam verfolgt. Unter dem Publikum befanden sich übrigens auch Bürgermeister Hans Georg Brum (SPD), Stadtbrandinspektor Holger Himmelhuber, dessen Vertreter Andreas Ruhs, der am Freitagabend wiedergewählte Kreisjugendfeuerwehrwart Guido Schlottmann sowie dessen neugewählter Stellvertreter Ulrich Hiller.
Oberstedten. In Höhe des Bergwegs drang plötzlich während der Fahrt Qualm durch die Lüftungsdüsen in das Auto und Flammen schlugen aus dem Motorraum.
Der Fahrer hielt sofort an und konnte gerade noch rechtzeitig seinen Wagen verlassen, als das Auto schon lichterloh in Flammen aufging. Die Rauchsäule war weithin sichtbar. Die Freiwillige Feuerwehr Oberstedten rückte mit zwei Fahrzeugen, dem Großtanklöschfahrzeug und dem Hilfeleistungslöschfahrzeug, und zwölf Mann aus. Zwei Feuerwehrleute rüsteten sich mit schweren Atemschutzgeräten aus und konnten mit einem Schnellangriffs-Schaumrohr das lichterloh brennende Fahrzeug löschen. Die Brandschützer streuten ausgelaufene Betriebsstoffe ab. Anwohner der Hauptstraße und des Bergwegs eilten zur Brandstelle. Sowohl die Hauptstraße als auch der Bergweg blieben an der Brandstelle knapp über eine Stunde lang komplett gesperrt. Auch die Stadtbuslinie 41 konnte eine Stunde lang nicht fahren, in beiden Fahrtrichtungen standen je ein Bus. hrho (hrho)
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