Viele ehemalige Brandschützer halten der Wehr seit Jahrzehnten im Förderverein die Treue.
Oberstedten. Ehrung für langjährige Mitglieder des Fördervereins der Wehr. Unser Bild zeigt von links Wehrführer Rainer Heiss, Karl-Heinz Herzberger, Fritz Roth, Werner Huss, Kevin Rudeloff und Uwe Herzberger.Mit 102 Einsätzen ging es im vergangenen Jahr etwas ruhiger zu als im Vorjahr, als die Oberstedter Wehr 112 Mal hatte ausrücken müssen. 1410 Arbeitsstunden kamen so zusammen. In der Jahreshauptversammlung erinnerte Wehrführer Rainer Heiss an den schlimmen Einsatz im Juni, als bei einem Brand am Hollerberg eine Frau an Rauchgasvergiftung starb, und an zwei schwere Verkehrsunfälle auf der Bundesstraße 456, zu denen die Wehr ebenfalls hatte ausrücken müssen. Zu 25 Brandeinsätzen kamen 28 technische Hilfeleistungen, 19 Brandsicherheitsdienste und fünf Brandschutzerziehungen. 25 Mal mussten sich die Oberstedter Feuerwehrleute über Fehlalarme ärgern.
Mit 44 aktiven Brandschützern sei die Oberstedter Wehr gut aufgestellt, "wir haben aber immer mehr Arbeit", sagte Heiss. Und die berufliche Beanspruchung heutzutage erlaube vielen Menschen nicht mehr, sich für ein Ehrenamt zu entscheiden. Für die elfköpfige Jugendwehr würde sich Heiss aber mehr Zuwachs wünsche, doch viele Mädchen und Jungen seien freizeitmäßig schon ausgebucht. "Das Angebot für die Jugendlichen ist einfach zu groß", sagte der Wehrführer.
Wie immer bei der Jahreshauptversammlung der Oberstedter Wehr standen Beförderungen auf der Tagesordnung. Daniel Förder und Lars Dietze dürfen sich jetzt Feuerwehrmann nennen, Andrea Tietze ist jetzt im Rang einer Oberfeuerwehrfrau. Für zehnjährige Dienstzeit in der Einsatzabteilung der Oberstedter Wehr wurde Saskia Schneider von Stadtbrandinspektor Holger Himmelhuber eine Urkunde des Landes Hessen überreicht. Außerdem bekam sie eine Prämie von 100 Euro.
Ehrungen gab es auch für Mitglieder des Fördervereins. Vorsitzender Heiss konnte Fritz Roth für 65 Jahre, Karl-Heinz Herzberger für 60 Jahre, Werner Huss für 50 und Kevin Rudeloff für zehn Jahre Treue zum Förderverein auszeichnen. Der 380 Mitglieder zählende Verein hatte der Wehr im vergangenen Jahr eine völlig neue Bestuhlung und mehrere Gerätschaften spendiert. Die Vereinskasse wurde von Ortsbeiratsmitglied Erwin Arnold um 500 Euro bereichert, der für die gute Arbeit der Wehr dankte.
Mit Stolz konnte der Wehrführer Heiss noch verkünden, dass der Internetauftritt der Wehr bei einem Homepage-Wettbewerb deutschlandweit den elften Platz belegte. Heiss: "Mit fünf Helmen gab’s die Höchstwertung."new (new)
Die beinahe schon unheimliche Serie von schweren Unfällen in und rund um Bad Homburg reißt nicht ab: Gestern geriet gegen 16 Uhr der Fahrer eines BMW auf die Gegenfahrbahn und stieß frontal mit einem VW Touareg zusammen.
Bad Homburg. Ein schreckliches Bild bot sich den Rettungskräften gestern auf der B 456. Ein BMW und ein VW Touareg waren frontal zusammen gestoßen. Foto: rhoDer BMW, der die Strecke von Oberursel in Richtung PPR-Kreuzung befuhr, wurde nach dem Zusammenprall gut 100 Meter weit geschleudert und demolierte dabei rund zehn Meter Leitplanke.
Bei dem Unfall wurden insgesamt fünf Personen verletzt, der 33-jährige Fahrer des BMW sogar lebensgefährlich. Er dauerte rund eine Stunde, bis er mit Hilfe von Rettungsschere und einem Spreizer aus seinem Fahrzeug befreit werden konnte. Anschließend wurde er mit dem Rettungswagen in die Uni-Klinik in Frankfurt gefahren.
In dem Touareg befand sich eine vierköpfige Familie aus Neu-Anspach. Alle Insassen wurden leicht bis mittelschwer verletzt und in die Hochtaunus-Kliniken eingeliefert.
Die Wehren aus Oberursel-Mitte, Oberstedten und Bommersheim waren mit sechs Fahrzeugen und 25 Mann im Einsatz. Der Sachschaden wird von der Polizei auf rund 65 000 Euro geschätzt. Die Polizei musste die Unfallstelle in beiden Fahrtrichtungen voll sperren, was natürlich massive Auswirkungen auf den Feierabendverkehr hatte.rho (rho)
Kriminelle Machenschaften auf dem ansonsten beschaulichen Winterball der Freiwilligen Feuerwehr! Zum Glück stellten sich die beiden Zug-Räuber in der Komödie "Stress im Champus-Express" reichlich ungeschickt an – doch das waren nicht die einzigen Szenen, die das Publikum erheiterten.
Von Manuela Reimer
Oberstedten. Die beiden Räuber Rudolf Rommel (gespielt von Andreas Mann) und Kati (Marjon Roth) beim Uhrenvergleich. Foto: Jochen Reichwein "Diiiie Fahrkarten biddäää!", fordert der dunkelblau uniformierte Schaffner Herr Wischnewski (Uwe Herzberger) nachdrücklich. Kein Problem für Steffen Fettenläufer (Klaus Roth, kurzfristig eingesprungen für Manfred Heiss) – natürlich kann der Versicherungsmakler, der mit dem privatisierten "Champus-Express" nach Wien unterwegs ist, das ordnungsgemäß gekaufte Ticket vorzeigen. Nur keine Sparcard – "das hätte man mir am Fahrkartenschalter doch sagen müssen", meint Fettenläufer. "Hätte, hätte, Fahrradkette. Dann krieg‘ ich noch mal 143,50 plus die fünf Euro Storno-Gebühren . . . Sind dann 148,50", kennt Herr Wischnewski kein Pardon.
Doch es gibt Alternativen zur Nachzahlung – wie das "Quicki-Ticket zum Easy-Weekend-Tarif", wenn Fettenläufer heute Nacht zwischen eins und drei die Rückfahrt antritt. Oder das "Supersparticket Plus", aber nur in Verbindung mit Freitag oder Samstag "oder Schwerbehindertenausweis", erklärt Herr Wischnewski. Und fürs "Midlife-Easy-Ticket" ist der Makler leider zwei Wochen zu jung. Also zahlen.
Es sind Szenen wie diese, die beim traditionellen Laientheater auf dem Winterball der Freiwilligen Feuerwehr Oberstedten am Samstagabend immer wieder für laute Lacher in der Taunushalle sorgen – durch den Tarifdschungel der Bahn mussten sich wohl schon viele im Publikum selbst kämpfen. Wie berichtet, haben die Hobby-Akteure unter den Brandbekämpfern sich in diesem Jahr der Komödie in drei Akten "Stress im Champus-Express" von Bernd Spehling angenommen. In liebevoller Detailarbeit haben sie die Bühne in ein schickes Bord-Bistro verwandelt, das in den orangefarbenen "Interlux-Express" blicken lässt. Fast drei Monate dauerten die Proben, belohnt werden die elf Akteure mit über 250 Besuchern – damit ist der Ball fast ausverkauft. Auch viel lokale Prominenz ist dabei.
Die Gäste lachen aber nicht nur über die Tücken, die eine Bahn-Privatisierung so mit sich bringt, sondern auch über den Überfall-Versuch von zwei Räubern, die offenbar aus der Übung sind. Bevor der Spaß losgehen kann, spielen die Dornbachtaler Musikanten und "Die Zwo", außerdem gibt es für Klaus Roth aus den Händen von Kreisbrandinspektor Carsten Lauer noch das Ehrenzeichen für hessische Feuerwehrmusiker in Gold – schon seit seiner Jugend spielt er im Spielmannszug Flöte, hat später selbst Flötenspieler ausgebildet.
Dann heißt es Bühne frei – und Handtaschen in Sicherheit bringen, denn die Räuber kommen! Auf die Bord-Bistro-Kasse des Luxus-Express haben die beiden es abgesehen. "Uhrenvergleich: Es ist 15.28 Uhr", raunt Räuberin Kati (Marjon Roth). "Kann sein, meine liegt zu Hause auf dem Nachttisch", muss Räuber-Kollege Rudolf Rommel (Andreas Mann) gestehen.
Nicht das Einzige, was er gerne vergisst, und so klappt es mit dem Text, als er maskiert vor Kellnerin Gertrud (Melanie Köhl) steht, auch nicht so recht. "Hände hoch, das ist ein . . . Dings . . . Überfall. Geld her oder . . . ich fang‘ noch mal an", stottert er. "Geld her oder es . . schneit!" Schließlich gibt Gertrud die Einnahmen raus. Doch eine Lautsprecherdurchsage zerschlägt die Pläne des kriminellen Duos: "Dear passengers, we are so sorry that this train will not stop at Groß-Schneereigen because we have a Störung in the Betriebsablauf!" Dumm, denn dort wollten die beiden mit der Beute verschwinden.
Am Ende werden die ungeschickten Räuber festgenommen, doch von der Beute fehlt jede Spur – sie wird wohl bald von Gertrud und Reinigungskraft Ilse (Tina Schickling) in "El Urenal" verprasst.
Das werden die Einnahmen aus der Winterball-Tombola nicht. Sie kommen der Förderung der Feuerwehr zugute.
Auf der Bundesstraße 456 bei Oberursel-Oberstedten kurz vor der Gemarkungsgrenze nach Bad Homburg sah es von Samstagnachmittag bis zum Abend aus wie auf einem Schlachtfeld. Bei strömendem Regen waren zwei Autos frontal zusammengestoßen. Auf der an dieser Stelle besonders breiten Straße lagen in weitem Umkreis Trümmerteile verstreut.
Von Gerhard Rhode
Genau um 14.01 Uhr hatte die Zentrale Leitstelle im Bad Homburger Landratsamt Großalarm ausgelöst. Die Freiwilligen Feuerwehren von Oberursel-Mitte, Oberstedten und Bommersheim eilten mit 11 Fahrzeugen und 51 Männern und Frauen zur Unfallstelle. Alle vier Insassen in den beiden Unfallfahrzeugen waren teilweise kompliziert eingeklemmt. Insgesamt 4 Notärzte, darunter die beiden Notärzte aus Bad Homburg und Usingen, der Notarzt des an der Unfallstelle gelandeten Rettungshubschraubers Christoph 2 aus Frankfurt und als Leitende Notärztin Frau Dr. Wetzel waren im Einsatz, 5 Rettungswagen des Deutschen Roten Kreuzes, davon einer aus Frankfurt, und als Organisatorischer Rettungsdienstleiter Peter Weidmann aus Bad Homburg.
Nach Polizeiangaben war bei dem strömenden Regen, vermutlich wegen Aquaplaning, ein in Richtung Bad Homburg fahrender Mercedes Kleintransporter auf die Gegenfahrbahn geraten und frontal mit einem aus Richtung PPR-Kreuzung Bad Homburg entgegenkommenden BMW frontal zusammengestoßen. Durch die ungeheure Wucht des Aufpralls schleuderte der Kleintransporter auf die Leitplanke. Die Feuerwehrleute mussten mit Holzbalken den auf der Leitplanke hängenden Kleintransporter abstützen, damit er bei den Rettungsarbeiten an den beiden eingeklemmten Personen nicht von der Leitplanke herunterrutschen konnte.
Die Befreiung des 49 Jahre alten Fahrers und des siebenjährigen Jungen auf dem Beifahrersitz des Kleintransporters wurde von der Feuerwehr Oberursel vorgenommen, die Befreiung des 44-jährigen Fahrers des BMW und seiner 32-jährigen Beifahrerin, beide ebenfalls eingeklemmt, von der Feuerwehr Oberstedten.
Beide Wehren setzten für die Rettungsaktion jeweils Rettungsscheren und Spreizer ein. Der siebenjährige Junge aus dem Kleintransporter wurde mit dem Rettungshubschrauber Christoph 2 in der Universitätsklinik nach Frankfurt geflogen, der 49-jährige Fahrer des Kleintransporters mit dem Rettungswagen in die Uni-Klinik gebracht. Der 44-jährige Fahrer des BMW und die 32-jährige Beifahrerin, die am längsten im Autowrack eingeklemmt war, wurden mit zwei Rettungswagen ebenfalls in eine Klinik nach Frankfurt gebracht.
Am Kleintransporter und am BMW entstand Totalschaden. Aus beiden Autowracks liefen Benzin und Öl aus und gelangten auch in einen Graben, zum Glück aber nicht in den in der Nähe vorbeifließenden Dornbach. Die Untere Wasserbehörde, ein Fachbereich des Hochtaunuskreises, wurde verständigt und veranlasste, dass verseuchtes Erdreich abgetragen werden musste.
Den Einsatz der Feuerwehr leitete der Wehrführer von Oberursel-Mitte, Uli Both. Auch Kreisbrandinspektor Carsten Lauer war im Einsatz. Neben den 51 Feuerwehrleuten waren von Ärzten und Rettungsdienst 19 Personen im Einsatz, mit den 8 eingesetzten Polizeibeamten waren also 78 Einsatzkräfte bei dem schweren Unfall dabei.
Den Gesamtschaden schätzte die Polizei auf 25 000 Euro. Mit dem Flutlichtmastwagen der Bommersheimer Feuerwehr wurde die Unfallstelle auch für die Ermittlungen des Unfallsachverständigen taghell ausgeleuchtet. Die B 456 war über vier Stunden lang zwischen Oberstedten und Bad Homburg voll gesperrt. (dpa)
Warum er den transportierten Flüssig-Beton verlor, ist bislang unklar, fest steht, dass ein Betonmischer am Samstag mit seiner verlorenen Fracht für heilloses Chaos auf der Saalburgchaussee sorgte.
Bad Homburg. Der Betonmischer verlor seine Fracht, ohne dass der Fahrer etwas merkte. Fotos: rhoSamstagmorgen, 9.25 Uhr: Die Saalburgchaussee sieht regelrecht gespenstisch aus – nämlich völlig verdreckt, als ob Bauarbeiten im Gange wären, die Baustelle aber nicht gesichert gewesen wäre. Baustelle, das ist in weitestem Sinne durchaus richtig, denn der Betonmischer, der um diese Uhrzeit auf der Saalburgchaussee in Richtung Wehrheim unterwegs war, hatte Flüssig-Beton an Bord – und war damit zu einer Baustelle unterwegs. Warum der Laster leckte, ist noch unklar. Fest steht, auf seinem Weg nach Wehrheim verlor der Laster Hunderte Kilogramm der Betonmassen. Sie liefen einfach auf die Straße aus. Der polnische Fahrer konnte sich das nicht erklären – zumal er, wie er sagte, doch nur acht Tonnen anstelle der maximal erlaubten zehn Tonnen geladen hatte. Indes: Die Luke hatte sich von selbst geöffnet, vermutlich beim Schaltvorgang am Berg.
Die Polizei musste mehrere Stunden die dreispurige Strecke zwischen Bad Homburg und Wehrheim sperren, denn da ging vor lauter Dreck gar nichts mehr. Im Einsatz waren die Feuerwehren aus Bad Homburg-Stadt, Dornholzhausen, Kirdorf und Gonzenheim. Außerdem waren die Brandbekämpfer aus Oberursel-Oberstedten mit ihrem Großtanklöschfahrzeug am Ort des Geschehens, um die Fahrbahn zu reinigen, bevor der Beton hart wurde. . . Insgesamt wurden dafür 25 000 Liter Wasser wurden benötigt. Die Schadenshöhe steht noch nicht fest. rho (rho)
Zug fahren einmal anders: Bei ihrer Theateraufführung beim Winterball zeigt die freiwillige Feuerwehr, wohin eine Bahnprivatisierung führen kann.
Von David Schahinian
Oberstedten. Stress im Express: Melanie Köhn spielt eine Service-Kraft der Bahn, die es mit einem besonderen Fahrgast, gespielt von Andreas Mann, zu tun bekommt. Foto: Reichwein Man sitzt nichtsahnend im Zug, plötzlich kommt der Schaffner zum Kassieren und man versteht vor lauter Sondertarifen und Zuschlägen nur noch Bahnhof. Was in der Realität leicht zu Verzweiflungsanfällen führen kann, löst in der Taunushalle lautes Gelächter aus.
Kein Wunder, ist der Bahnangestellte doch kein anderer als Uwe Herzberger, der stellvertretende Vereinsvorsitzende des Fördervereins der freiwilligen Feuerwehr. Momentan proben er und seine Mitstreiter fleißig für den Winterball am 3. Dezember, bei dem das Stück "Stress im Champus-Express" von Bernd Spehling aufgeführt wird.
Eine Komödie, was man den zwölf Darstellern trotz der Konzentration auf ihre Texte sofort anmerkt. Vor allem, wenn beim derzeitigen Stand der Proben hier und da noch improvisiert werden muss. Floriansjünger sind das Helfen gewohnt, und so springt eben ein männlicher Kollege ein, wenn die weibliche Darstellerin für einen Probenabend verhindert ist. Dass in der Szene ausgerechnet ein Heiratsantrag auf dem Programm steht, sorgt auch bei den hartgesottensten Brandbekämpfern für große Belustigung.
Der Ball habe eine lange Tradition, so Herzberger: "Es gibt ein Plakat von 1908, das auf einen Feuerwehrball hinweist. Das dazugehörige Theaterspiel ist seit den 1940ern belegt." Damals sei das Laienspiel weit verbreitet gewesen. In Oberstedten habe es sich verfestigt und werde bis heute weitergeführt. Er selbst ist bereits ein "alter Hase", schließlich spielt er schon seit 40 Jahren bei den Aufführungen mit.
Mitte September haben die Proben begonnen, seitdem treffen sich die Hobby-Akteure zwei Mal wöchentlich in ihrer Freizeit. In der Woche vor der Aufführung wird sogar jeden Abend geprobt. Die Mühen, die die Mitglieder der Feuerwehr und ihre Freunde für eine einzige Vorstellung auf sich nehmen, werden belohnt. Der Winterball in der rund 280 Zuschauer fassenden Taunushalle ist regelmäßig ausverkauft, was Herzberger schon ein wenig stolz macht: "Wir als Verein sind froh, solch eine saalfüllende Veranstaltung hinzukriegen."
Nachwuchsprobleme habe man keine zu beklagen. In diesem Jahr sind mit Barbara Moritz, Agnes Schmidt, Wiltrud Seibel, Andreas Mann und Kevin Rudeloff gleich fünf Debütanten mit an Bord. Rudeloff ist mit 19 Jahren der jüngste Schauspieler in der Riege. Angesichts der großen Premiere schwankt die Stimmung noch ein wenig: "Ich freue mich, bin aber auch schon etwas nervös."
Dass die Zuschauer ihre Bahn nach der Aufführung wieder so richtig zu schätzen wissen sollen, klingt vielversprechend. Zu viel wollen die Feuerwehrleute aber noch nicht verraten, ein Besuch lohne sich aber auf jeden Fall. Herzberger verspricht "eine spritzige Komödie – ohne Liebelei".
Der Vorverkauf für den Winterball der freiwilligen Feuerwehr in der Taunushalle am 3. Dezember beginnt am kommenden Samstag. Tickets sind von 14 bis 15 Uhr im Gerätehaus, Niederstedter Straße 12, erhältlich. Außerdem können die Karten für 10 Euro von Montag, 21. November, an bei Papier- und Schreibwaren Andreas Franke in der Hauptstraße 28 erworben werden. Einlass ist von 18.30 Uhr an, die Vorstellung beginnt um 19.30 Uhr. Die musikalische Untermalung des Abends übernehmen "Die Dornbachtaler Musikanten" und "Die Zwo".
Früh übt sich, wer einmal ein richtiger Feuerwehrmann werden will. Aus diesem Grund haben die Nachwuchsfeuerwehrleute der Oberurseler Wehren zweimal im Jahr die Möglichkeit, bei einer Übung für den Ernstfall zu trainieren. Am Samstagnachmittag wurde ein Brand bei der Firma Thomas Cook simuliert.
Von Nadine Biersack
Oberursel. Löschen wie die Profis: Till (10, links) und Felix (12) im Einsatz. Foto; jpDie Sirenen und das Blaulicht waren schon von Weitem zu vernehmen. Mit lautem Tatütata fuhren um kurz nach 15 Uhr am Samstag fünf Löschfahrzeuge der Oberurseler Feuerwehren auf das Gelände von Thomas Cook. In Windeseile huschten junge Feuerwehrleute aus den großen Autos und versuchten, sich ein Bild von der Lage zu verschaffen. Hochkonzentriert wurde besprochen, wie man am besten vorgehen sollte.
In der Kantine der Firma war eine starke Rauchentwicklung zu erkennen. Sieben Personen konnten sich nicht rechtzeitig vor dem Brand in Sicherheit bringen und mussten nun aus dem Gebäude gerettet werden.
So weit klang das alles sehr ernst und wirkte täuschend echt. Zum Glück handelte es sich bei dem beschriebenen Einsatz aber nur um eine Übung der Jugendfeuerwehren aus Oberursel. Dennoch nahmen die jungen Nachwuchsfeuerwehrleute die Sache sehr ernst. Schließlich will man im Ernstfall dann auch perfekt vorbereitet sein.
Bestens ausgerüstet in voller Feuerwehrmontur mit Helm und Atemschutzmasken lief der erste Trupp aus Stierstadt zielstrebig in das Gebäude, um schnellstmöglich die vermissten Personen zu retten. Schnell bekamen die Jungen und Mädchen tatkräftige Verstärkung von ihren Jugendfeuerwehrkollegen aus Weißkirchen, Bommersheim, Oberursel-Mitte und Oberstedten. Auch wenn die Atemmasken und die Pressluftflaschen, die die jungen Feuerwehrleute trugen, nicht echt waren, herrschten ansonsten sehr reale Bedingungen bei der Übung vor. Im Gebäude wurde eine Nebelmaschine eingesetzt, die die Rauchentwicklung bei einem echten Brand simulieren sollte.
Nachdem recht schnell alle sieben Vermissten gerettet waren, hieß es "Wasser marsch!". Nach rund 20 Minuten war das fiktive Feuer mit acht Spritzen gelöscht. Das hatte für das Gebäude natürlich einen praktischen Nebeneffekt, da es durch das viele Wasser eine gründliche Außenreinigung erhielt.
Das freute auch Michael Paul, Leiter des Facility-Managementes von Thomas Cook. "Wir unterstützen diese Übung hier sehr gerne. Die Förderung eines solchen sozialen Engagements ist uns sehr wichtig", sagte Paul.
Den Kindern und Jugendlichen merkte man an, wie sehr sie sich konzentrieren mussten, damit die Abstimmung untereinander funktionierte. Gleichzeitig hatten die Zehn- bis Siebzehnjährigen aber auch unheimlich Spaß an ihrer Aufgabe und der sollte trotz aller Ernsthaftigkeit bei der Übung auch nicht zu kurz kommen.
"Für junge Leute ist es etwas ganz Besonderes, wenn sie zu der Übung mit Blaulicht fahren dürfen und währendessen Zuschauer um sich herum haben. "Hauptziel der großen Übung ist die Förderung der Motivation und der Zusammenarbeit der einzelnen Jugendfeuerwehren in Oberursel", sagte Stadtjugendfeuerwehrwart Andreas Henzler.
Wie im Ernstfall auch wussten die jungen Feuerwehrleute nicht, was bei der Übung auf sie zukommt. "Die Kinder bekamen heute Nachmittag erst ihre Einsatzmeldung, die lediglich aussagte, dass es in der Kantine von Thomas Cook zu einer starken Rauchentwicklung kam. Alles andere mussten sie vor Ort aufnehmen", erklärte Björn Eisinger von der Feuerwehr Stierstadt, der die Übung ausgearbeitet hatte. Dafür machten die jungen Leute ihre Sache wirklich richtig gut. Oberursels Bürger können sich also auch künftig durch den Schutz der Feuerwehren sicher fühlen.
Ein Schaden zwischen 20 000 und 30 000 Euro entstand in der Nacht zum Montag beim Brand eines Balkons eines Einfamilienhauses in der Groenhoffstraße. Der 40-jährige Hauseigentümer erlitt eine leichte Rauchvergiftung.
Von Gerhard Rhode
Oberursel. Nach dem Löschen der Flammen begann die Suche nach verborgenen Brandnestern. Foto: Gerhard Rhode Vermutlich durch einen technischen Defekt wurde in der Nacht zum Montag im zweiten Stock des Einfamilienhauses Groenhoffstraße 1 d oberhalb des Homm-Kreisels auf einem Balkon ein Feuer ausgelöst. Das Feuer rührte wohl von einer Außensteckdose her. Das stellten Ermittler fest, die gestern den Brandort unter die Lupe nahmen.
Um 0.24 Uhr löste die Leitstelle für die Freiwilligen Feuerwehren Oberursel-Mitte, Oberstedten und Bommersheim Alarm aus, ebenso für den Bad Homburger Notarzt sowie zwei Rettungswagen der DRK-Wachen Oberursel und Bad Homburg. Der 40 Jahre alte Hausbesitzer und ein Nachbar hatten bis dahin schon versucht, den Brand mit Wasser aus Gartenschläuchen zu löschen, was aber misslang.
Unter Leitung von Stadtbrandinspektor Holger Himmelhuber waren schließlich rund 40 Feuerwehrleute mit 7 Fahrzeugen im Einsatz, mehrere Brandschützer hatten schwere Atemschutzgeräte angelegt.
In der Groenhoffstraße parkte auch als Einsatzführungskomponente der in Weißkirchen stehende und auch mit Weißkirchener Personal besetzte Florian 11, der als Leitwagen für die Gesamtstadt Oberursel dient.
Mit einem C-Rohr und Kleinlöschgeräten wurden die Flammen bekämpft, die sich teilweise sogar hinter der Putzfassade ausgebreitet hatten. Mit der Wärmebildkamera suchten die Brandschützer nach Glutnestern. Ein Elektro-Fuchsschwanz und ein Trennschleifer kamen zum Einsatz.
Der Eigentümer des Brandhauses wurde in der Nacht zum Montag mit Verdacht auf Rauchvergiftung in die Hochtaunus-Kliniken nach Bad Homburg gebracht, konnte aber nach ambulanter Behandlung noch in der Nacht die Klinik wieder verlassen. Die anderen Bewohner des Hauses hatten das Haus rechtzeitig verlassen und blieben unverletzt.
Außer Stadtbrandinspektor Holger Himmelhuber war auch sein Stellvertreter Andreas Ruhs im Einsatz. Das Technische Hilfswerk Bad Homburg/Oberursel wurde später alarmiert, um den beschädigten Balkon zu sichern.
Die Polizei schätzte den Sachschaden, der bei dem Feuer entstanden ist, auf bis zu 30 000 Euro. Der Feuerwehreinsatz dauerte rund zweieinhalb Stunden. Erst um 2.53 Uhr konnte das letzte Feuerwehrfahrzeug ins Gerätehaus zurückkehren.
Oberstedten. 7000 Liter Wasser und 1000 Liter Schaummittel passen in das Großtanklöschfahrzeug, das seit November 2010 im Gerätehaus der Oberstedtener Wehr steht. Im Mai wurde das Super-Gefährt eingeweiht und jetzt hat es beim Tag der offenen Tür der Wehr zudem noch den kirchlichen Segen empfangen. Das 300 000-Euro-Fahrzeug war schon einige Male in Oberursel und Umgebung im Einsatz. Das außergewöhnliche Gefährt stellt die Wasserversorgung sicher, auch wenn es noch keine feste Leitung gibt. Und natürlich trägt es in seinem Innern auch Geräte wie die Rettungsschere, die Brandbekämpfer Benjamin Zimmermann beim Wehrfest den Kindern Lukas (3), Anna-Lena (10) und Sarah (10) zeigte. Interessierte Jungen und Mädchen konnten außerdem probieren, wie man einen Notruf absetzt, es gab Schauübungen der Jugendwehren und wer wollte, konnte Hubschrauber fliegen. An die 600 Besucher hat Wehrführer Rainer Heiss an dem Tag gezählt – "das war schon ganz gut", fand er. ahi/Foto: Reichwein
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